Künstler*in: Willem Bodeman

Willem Bodeman war der erste Lehrling von B.C. Koekkoek, der sich wie sein Freund und Lehrer der Malerei prachtvoller Landschaften widmete. Er begann, ebenfalls wie M.A. Koekkoek, als Autodidakt, trat aber ab 1826 in Amsterdam mit B.C. Koekkoek in Kontakt, der ihn einer Ausbildung unterzog. Eine Freundschaft zwischen den beiden Malern entwickelte sich und sie unternahmen mehrere Studienreisen durch Deutschland und Belgien, wo sie sich durch Hügel- und Flusslandschaften inspirieren ließen. Nach einer kurzen Unterbrechung, während der Bodeman seine Wehrpflicht leisten und im belgischen Unabhängigkeitskrieg 1830-31 kämpfen musste, folgte er B.C. Koekkoek von Hilversum nach Kleve. Eines der Bilder, das dort aus Bodemans Hand entstand, war die monumentale Waldlandschaft „Im Reichswald“ von 1835. Obwohl die Tiefenwirkung durch die Bewachsung bei Bodeman viel geringer ausfällt als vergleichsweise bei Koekkoeks „Kuhherde an einer Tränke am Waldrand“ von 1834, steht es durch die gleiche Waldthematik, den Bildaufbau und das Hochformat außer Frage, dass sich Bodeman an seinem Lehrmeister orientiert hat.

Nachdem Bodeman schließlich bis 1839 in Kleve geblieben war, verweilt er für längere Zeit in Brüssel, wo er unter anderem mit Eugène Verboeckhoven zusammenarbeitet – der bereits Landschaften von J.B. Klombeck oder M.A. Koekkoek mit Staffage versehen hat. Von 1843 bis 1844 unternimmt Bodeman mit Pierre Louis Dubourcq (Amsterdam 1815–1873 Amsterdam), der wie Bodeman Wald- und Berglandschaften angefertigt hat, eine Studienreise nach Italien. Im Sommer 1835 befand sich Dubourcq zusammen mit den Malern Cornelis Apostool (Amsterdam 1762–1844 Amsterdam), Simon van den Berg (Overschie 1812–1891 Arnhem) und Antonius Renardus Rietstap (Den Haag 1814–1837 Den Haag) in Kleve. Dubourcq und Rietstap gingen aus der Werkstatt des bekannten holländischen Spezialisten für Winterlandschaften Andreas Schelfhout (Den Haag 1787–1870 Den Haag) hervor. Man kann annehmen, dass die Künstler während ihres Aufenthaltes in Kleve B.C. Koekkoek besucht haben – da neben Bodeman auch Dubourcq Koekkoek gut kannte.

Willem Bodeman verstarb schließlich am 20. Januar 1880 in Bussum.

(Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Valentina Vlašić, Kleve)