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Künstler*in: Velten-Vordamm Steingutfabrik Gmbh

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 139

Biographie

Die Keramikfabriken in Velten (bei Berlin) und in Vordamm (Pommern) gehörten Hermann Harkort (1881–1970), der schon vor dem Ersten Weltkrieg Künstler*innen (z.B. Walter Stock) mit Entwürfen beauftragte. Fasziniert von der Bauhausidee knüpfte er schnell Kontakte zu den dortigen Töpfer*innen und beschäftigte sie mit Aufträgen zu Serienentwürfen. Am Nachhaltigsten wirkte sich die kurze Tätigkeit von Theodor Bogler in seiner Fabrik aus, er war z.B. der »Lehrmeister« von Ursula Fesca. Die Entwerfer*innen in Velten lesen sich wie das damalige »who is who« der deutschen Keramik-Szene: Bollhagen, Burri, Bogler, Crodel, Dörr, Guzinski, Hartmann, Marcks, u.a.
Harkorts Konzept war es, die industriell gefertigten Erzeugnisse auf ein künstlerisches Niveau zu heben. Ihm ging es nie um das Unikat, sondern immer um das GEBRAUCHS-Steingut. Dessen künstlerische und ästhetische Qualität sollte Eingang in die Alltagskultur finden. Dieser Impetus war z. B. auch der des Werkbundes. Harkort besuchte mehrfach die Bauhauswerkstätten und propagierte die Chance für die Industrie, deren Ideen umzusetzen. Direkt geschah das bei Harkort nur einmal, nämlich der Entwurf der berühmten Küchengefäße für Haus Horn in Weimar durch Theodor Bogler.
Die Bemühungen Harkorts waren für seine eigene Firma nicht von Erfolg gekrönt. Er musste seine beiden Werke 1931 als Folge der Wirtschaftskrise schließen. Aber die Prinzipien, die gestalterischen Grundlagen seiner Fabrikation, wurden vor allem durch die bei ihm beschäftigten Entwerfer breit gestreut. Denn die meisten der herausragenden Künstler*innen blieben diesen Prinzipien über Jahrzehnte in ihrer weiteren Tätigkeit treu.
Wenn man einen Blick auf die in dieser Sammlung vertretenen Töpfer*innen und deren späteren Erzeugnisse wirft, wird das sofort deutlich.