Künstler*in: Keramische Werke Alfred Lohse Bad Schmiedeberg
Lebensdaten:
Anzahl Werke: 37
Die in Sachsen gelegene Bad Schmiedeberger Steingutfabrik wurde 1920 gegründet. Aus heutiger Sicht gesehen könnte man sie eher zu den kleineren Manufakturen in Deutschland zählen, die zwischen 1925 und 1934 aber immerhin rund 250 Mitarbeiter*innen beschäftigte.
Die Fabrik produzierte eine breite Palette an Feinkeramik: Tee- und Kaffeegeschirre, Kannen, Schalen, Schüsseln, Tortenplatten, Waschgeschirre usw. Ihre bevorzugten Dekortechniken waren die Unter- und Aufglasur im Spritzverfahren. Die Bad Schmiedeberger Steingutfabrik exportierte nach ganz Europa, wobei ihre schlichten Produkte jedoch bevorzugt in Skandinavien gekauft wurden, wo auch das Hauptabsatzgebiet der Fabrik lag.
Leider wurden die Objekte so gut wie nie gemarkt, weswegen sie auch heute noch relativ unbekannt sind und meistens schlecht zugeordnet werden können. Das Zeichen der Bad Schmiedeberger Steingutfabrik war ein Schmied und der Schriftzug „Musterschutz“.
Alfred Lohse war der ursprüngliche Besitzer dieser Fabrik und deren Produkte zeugen von seiner Form- und Dekorauffassung. Die von ihm produzierten Stücke bestechen durch ihre Schlichtheit in der Formensprache und die systematisch aufgetragenen Farblinien ohne jeden floralen Anklang. 1936 kauft Hermann Bule die Firma und nennt sie in Anlehnung an das alte Firmenzeichen Bergschmied, nach dem Krieg arbeitet der Berieb noch bis 1972 als VEB Steingut Bad Schmiedeberg weiter. Deren Produkte können jedoch nie wieder anschließen an die Erzeugnisse der Lohse - Ära.