%
Menu
  • Sortierung
    • × Name
    • × Geburtsjahr
    • × Anzahl Werke

Künstler*in: Max Rösler Feinsteingut AG, Abt. Darmstadt

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 2

Biographie

Max Rösler * 31. 7. 1840 Regensburg + 2. 6. 1922 Rodach
Max Rösler war sicher eine der bedeutendsten Persönlichkeiten für die Entwicklung der deutschen Keramikindustrie vom Historismus über den Jugendstil bis hin zum Art Deco.
Er studierte Chemie in Dresden und München, dort bei dem später weltberühmten Justus Liebig. Seine erste Anstellung hat er als Chemiker bei einer Fabrik in Blaswitz, die Druckfarben und Substanzen für Färbereien herstellt. Im österreichischen Böhmen arbeitet er in einer Braunkohlenfabrik und experimentiert mit Farben für die Keramikherstellung, für die es damals noch keine deutsche Produktion gab. !873 auf der Weltausstellung in Paris stellt er diese Farben vor und bekommt sofort Aufträge. Außerdem wird er auf eine gut dotierte Stelle in die Steingutfabrik Anton Mehlem Bonn berufen. Dort wird er technischer Leiter der Produktion. Kurze Zeit danach schon technischer und kaufmännischer Leiter der Wächtersbacher Steingutfabrik (1874) und schließlich auch deren Direktor. Ganz im Sinne der Bismarckschen Sozialreformen verbessert er nebenbei noch die Lage der Arbeiter erheblich und betreibt bei der Einstellung der Entwerfer und Dekorationsmaler (wie z.B. Christian Neureuther) eine hervorragende Personalpolitik. Die prosperierende Fabrik wirft Gewinne ab wie nie zuvor….Als Rösler an der Ysenburgschen Fabrik beteiligt werden will, wird ihm das verwehrt. Er kündigt und nach einem weiteren Zwischenspiel in Böhmen geht er 1893 nach Deutschland zurück und gründet seine erste eigene Fabrik. In Rodach bei Coburg. Die beiden Grundvoraussetzungen sind dort gegeben: Eisenbahnnetz und gute Tonvorkommen. Innerhalb kürzester Zeit hat diese Fabrik zu den führenden in Deutschland aufgeschlossen. In den ersten Jahren sind nur wenige namhafte Künstler und Entwerfer für Rösler tätig. Das ändert sich mit dem Keramik + Bildhauer Prof. Adolf Behrmann und seinem Nachfolger Gustav Partz, die beide viel für Rösler entwarfen. Als 1923 die Goßherzogliche Keramikmanufaktur zum Verkauf steht, wird dort ein Zweigwerk errichtet. Ebenso in Hildburghausen, wo in einer ehemaligen Möbelfabrik Kleinmöbel mit Kacheln und Keramiken aus Rodach verbaut werden.
Rösler steigt altersbedingt schon vorher aus und verkauft seine Betriebe an das Bankhaus Arnold in Dresden, denen auch die „Älteste Volkstedter Porzellenfabrik“ gehörte.
Max Rösler stirbt 1922. 1931 wird die Abteilung in Darmstadt geschlossen und die Produktion z.T. nach Rodach zurückverlegt. Der Besitz der Familie Arnold wird arisiert und Rodach kommt in den Besitz der Siemens Schuckert Werke aus Berlin. Noch eine Weile bis 1940 läuft die Produktion weiter, dann gibt es im Wesentlichen nur eine Kriegsproduktion von Porzellanisolatoren mit Fremdarbeitern. Nach dem Kriege gibt es noch einmal einen Versuch, Feinkeramik und Geschirr herzustellen. Das wird 1948 endgültig eingestellt. Das Isolatorenwerk wird aufrechterhalten bis 1955.