Künstler*in: Franz Rudolf Wildenhain
Lebensdaten: 1905–1980
Anzahl Werke: 1
Franz R. Wildenhain machte zuerst in Leipzig eine Lehre als Lithograph. Im Frühjahr 1924 geht er zum Bauhaus, macht dort einen der obligatorischen Vorkurse bei Lazlo Moholy - Nagy. Danach beginnt er eine Lehre bei Max Krehan in der Töpferwerkstatt des Bauhauses. Nach dem plötzlichen Tod Krehans schließt er diese Ausbildung in der Keramikwerkstatt auf Burg Giebichenstein ab. 1926 Gesellen-, 1929 Meisterprüfung. Kurze Tätigkeit auf der Margarethenhöhe, der Töpferwerkstatt der Krupp - Siedlung, zusammen mit Johannes Leßmann. Auf der Hochschule Giebichenstein wird er Leiter der Keramikwerkstatt und wird dort, genau wie seine Frau, im Juli 1933 entlassen. Sie emigrieren in die Niederlande und betreiben die Werkstatt „Het Kruikje“ in Putten/Gelderland. Die dort hergestellten Formen stammen wohl in vielen Fällen von ihm. Man kann heute nicht mehr differenzieren, ob er oder Marguerite sie hergestellt hat. Als es seiner Frau gelingt, weil sie noch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, 1940, kurz vor der deutschen Besetzung der Niederlande, in die USA zu emigrieren, muss er als Deutscher zurückbleiben. Er schlägt sich in Amsterdam mit verschiedenen Lehraufträgen und einer neuen kleinen Werkstatt durch. 1947 gelingt ihm die Ausreise in die USA. Die gemeinsame Zeit in der Künstlerkolonie „Pond Farm“ dauert nicht lange. Das Ehepaar trennt sich und Franz R. Wildenhain arbeitet in Rochester N.Y. an der „School for Amercan Craftsmen“ und hat auch dort noch eine eigene Werkstatt. In Wildenhains persönlichem Werk nehmen neben vielen Gefäßen, die ihren Ursprung in den geradezu klassischen Formen und Oberflächen seiner Zeit an der Burg haben, nicht- figürliche, organisch bewegte und teilweise farbig gefasste Plastiken einen großen Platz ein, die er in zahlreichen Wandreliefs für den öffentlichen Raum verwirklichte.