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Künstler*in: Utzschneider & Co. , Saargemünd

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 11

Biographie

Sarreguemines oder auf deutsch Saargemünd ist die saarländisch-lothringische Grenzstadt am Zusammenfluss von Blies und Saar.
Der kleine Familienbetrieb Utzschneider wurde kurz nach der Französischen Revolution gegründet. Seit dem neunzehnten Jahrhundert lieferte Sarreguemines weltweit eine große Produktpalette an Keramikkacheln, Vasen, Geschirr, Wandbildern oder Verkleidungen von Kachelöfen und Kaminen.
Paul Utzschneider, sein Schwiegersohn Alexandre de Geiger und dessen Sohn, Paul de Geiger, hatten diese kleine Grenzstadt an die Spitze der Fayence-Industrie gebracht.
Der junge, dynamische Paul Utzschneider, aus Bayern gebürtig, übernahm die Fabrik dann 1800 und erzielte gleich einen großen wirtschaftlichen Erfolg. Kaiser Napoléon I. wurde sein bester Kunde und erteilte zahlreiche Aufträge. Utzschneider war sehr innovativ und kreierte neue Dekorationen, neue Ateliers und Verkaufsräume z.B. in Paris wurden errichtet.
Dem Prunkbedürfnis des selbstbewussten Bürgertums kam die Produktion im ausgehenden 19. Jahrhundert sehr entgegen, so dass die Firma einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung nahm. In den neunziger Jahren waren mehr als 3000 Beschäftigte in der Manufaktur. Die besten Erzeugnisse sind in den Jahren zwischen 1895 und 1914 hergestellt worden. Der entwickelte Jugendstil wurde mit interessanten Dekoren und Glasuren umgesetzt. DIe Entwürfe von Ludwig Hohlwein in der Sammlung sind ein Beispiel dafür.
1871 kam Lothringen nach dem Sieg Preußens zum Deutschen Reich, nach 1918 zurück zu Frankreich und Im Zweiten Weltkrieg wurde die Firma unter Zwangsverwaltung gestellt und Villeroy & Boch übernahm die Wirtschaftsführung.
1978 wurde die Firma von einem französischen Konsortium übernommen, welches die Produktion komplett umstellte. Die Folge war, dass die Fayencefabrik im Jahre 2007 liquidiert wurde.