Künstler*in: Otto Hußl
Lebensdaten: 1839–1919
Anzahl Werke: 3
Die Keramikwerkstatt in Schwaz wurde 1801 von Johann Albaneder gegründet, der ein Tonerdelager entdeckte, das sich zur Herstellung von Steingut eignete. Bereits 1809
ging die Firma in den Besitz von Alois Martin Hussl (1772-1836) über.
Das Unternehmen Hussls erzeugte Steingutgeschirr für den täglichen Gebrauch. Von Joseph Anton Hussl übernahm sein Sohn Otto Hussl (1839-1919) die Fabrikation, die verschiedenste Tonwaren herstellte, wie Tafel-, Kaffee- und Teeservice, Waschgeschirre, Apothekergefäße, Tinten- und Streusandgefäße u.v.a.m.
Hussl wollte jedoch von der Massenproduktion umstellen auf künstlerisch hochwertige Sammlerstücke, die den Ansprüchen nach „Eleganz in der Ausführung, sauberer Technik, vornehmen Motiven, Vermeidung von Massenproduktion und reicher stilgerechten Ornamentik“ entsprechen sollten. So stellte Otto Hussl von 1883 an unter der Bezeichnung Schwazer Majoliken verschiedene Servicearten her, oft mit reichlicher Goldauflage verziert, mit verschiedenen künstlerischen Motiven her.
Otto Hussll starb 1919 kinderlos. Seinen Betrieb vermachte er der Stadt Schwaz, die das Untenehmen unter der Leitung von zwölf Gesllschaftern bis 1928 weiterführte.
Otto Hussl beschloss, die Produktion umzustellen und zu erweitern und jetzt hauptsächlich künstlerisch hochwertige Sammlerstücke anzufertigen, die seinen Ansprüchen nach „Eleganz in der Ausführung, sauberer Technik, vornehmen Motiven, Vermeidung von Massenproduktion und reicher stilgerechten Ornamentik“ entsprechen sollten (Campei-Klapfer, 164). So stellte man ab dem Jahr 1883 unter der Bezeichnung „Schwazer Majoliken“ vor allem verschieden geformte Vasen, Honigkrüge, Teller, Kaffee- und Teeservice her, die, oftmals unter Verwendung reicher Goldauflage, mit Zierelementen der Renaissance, orientalischen und bäuerlichen Dekoren, Alpenblumenmotiven sowie Jugendstilmustern kunstfertig bemalt waren. Als Otto Hussl 1919 kinderlos starb, vermachte er seinen Betrieb der Stadt Schwaz, die unter der Leitung von zwölf Gesellschaftern die Firma, trotz der wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeit der 20er Jahre, bis 1928 weiterführte.
Maria Piffl entwarf einige Vasen und Service für diese Firma, als sie in ihrem Elternhaus in Graz ihre schwere Erkrankung in den Griff zu bekommen versuchte. Sie knüpfte im Dekor der Strichelornamentik an ihre Carstens-Zeit mit ihren Entwürfen für Hirschau an.
Noch zu Lebzeiten Hussl wurde im Betrieb ein Muster- oder Majolikensaal eingerichtet, in dem Sammlung der Produktionsmuster aus seiner Produktion ausgestellt wurden. Diese befinden sich jetzt im Tiroler Volkskunstmuseum zugesprochen.
1937 ging die Gesellschaft in Konkurs.