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Künstler*in: Josef Hehl

Lebensdaten: 1885–1953

Anzahl Werke: 1

Biographie

Josef Hehl wurde 1885 als 13. von 14 Kindern eines Ziegeleiarbeiters geboren. Neben der Arbeit im väterlichen Betrieb durchlief er keine reguläre Ausbildung und verstand sich zunächst als Handwerker ohne künstlerische Ambitionen. 1910 gründete er mit seinem Bruder Fritz eine eigene Töpferei in Hochemmerich. 1912 übernahm er eine stillgelegte Töpferei in Krefeld-Bockum. 1913 starb seine Frau; 1914 heiratete er die Krefelderin Sophie Hock. Während des Ersten Weltkriegs kam er in französische Kriegsgefangenschaft, wo er sich mit Holz-, Knochen- und Elfenbein-Schnitzereien beschäftigen konnte.[1]

Nach dem Krieg eignete er sich vor allem die Glasurtechniken an. Bereits 1924 hatte er eine erste Ausstellungsbeteiligung im Kaiser-Wilhelm-Museum. Inwiefern sich Hehl, der als „sehr still und in sich zurückgezogen“ beschrieben wurde, Wissen über künstlerische Techniken und Keramik-Brennverfahren aneignete, ist weitgehend unbekannt.
Seine Arbeiten sind vor allem beeinflusst von den abstrahierten Skulpturen mit religiösen und bäuerlichen Themen. Man denkt an Kollwitz, Barlach und die Wewerka Brüder, wenn man seine figuralen Arbeiten betrachtet. Dabei stellte er aber auch keramische Bildtafeln her, die mit den zeitgleichen Werken Läugers durchaus mithalten können. Die Bildtafeln hat er nach seinen eigenen Angaben vor allem in der Mangelwirtschaft des Zweiten Weltkrieges hergestellt, denn Glasren waren nicht mehr zu bekommen, so dass er mit geschmolzenem Fensterglas arbeitete, das genügend zur Verfügung stand. Das einzige in die Sammlung aufgenommene Stück ist eine Kaffeekanne, die die Grenzen des Funktionalen sprangt und eher einer Skulptur gleicht. Im August 1929 siedelte Hehl nach Xanten über, wo er bis zu seinem Tod am 5. August 1953 lebte und arbeitete. 1930 starb seine zweite Frau; einige Zeit später heiratete er Änne Storck. 1945 wurden sein Haus und seine Werkstatt durch einen Bombenangriff zum Teil zerstört. Aus Teilen seiner beschädigten Arbeiten, vor allem von den großenSkulpturen, errichtete er einen „Scherbenhügel“. Nach einigen Irrfahrten ist sein Nachlass heute in Xanten ausgestellt. Im Jahre 2008 wurde das private Keramik-Museum in Sonsbeck eröffnet, in dem der Schwerpunkt aus den Arbeiten Hehls besteht.