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Künstler*in: Royal Dux

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 2

Biographie


In den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts kam die Porzellanerzeugung durch Verdienste der Fachleute aus den Thüringischen Porzellanfabriken auch in Westböhmen voran. Im Gebiet um Karlsbad, wo sich reiche Kaolinlager von hoher Qualität befanden, begann ein rascher Aufschwung der Porzellanerzeugung. Die Produktion von Keramik begann auch in einem anderen Gebiet, um die Stadt Teplitz/Teplice, sich zu entfalten. Auch hier bestanden gute Vorraussetzungen - Kohlelager als Energiequellen und feine Kaolintone. Durch den Aufbau der Ústí-Most (Außig/Brüx) Eisenbahnstrecke wurde der Transport von Rohstoffen und Erzeugnisssen wesentlich erleichtert. Es kam zu einem mächtigen Aufschwung der Keramikproduktion. Waren es in den 60. Jahren des 19. Jahrhunderts nur 3 Fabriken, so waren es zehn Jahre später bereits acht, in den 80. Jahren zwölf, Ende des Jahrhunderts zwanzig und im Jahre 1905 fast dreißig.

Unter den ersten wurde, im Jahre 1853 - die Fabrik in Duchcov (Dux) gegründet. Nach den ersten bescheidenen Schritten, als hier keramische Nutzgegenstände aus den in der nächsten Umgebung gewonnenen Rohstoffen erzeugt wurden, kaufte die Fabrik der erfahrene Modellieur Eduard Eichler und gründete im Jahre 1860 die Firma E. Eichler Thonwaren-Fahrik. Im Jahre 1862 kaufte er noch eine kleine Fabrik in Šelty bei Česká Lípa/Böhmisch Leipa dazu. Die Manufaktur erlebte einen mächtigen Aufschwung, es wurde vor allem Terrakota, Fayence und Majolika erzeugt und zwar im Kopenhagener, Sevréser und Worcester Stil. Im Jahre 1878 gewann die Eichler Fabrik die Goldene Medaille auf der Ausstellung in Paris.

Auf der Jahrhundertwende kam es zu einigen bedeutenden Veränderungen. Die Fabrik stärke ihr Kapital durch eine Umwandlung des privaten Besitzes von Eduard Eichler in eine Aktiengesellschaft und wurde im Jahre 1898 auf die Duxer Porzellan-Manufaktur, AG. mit Sitz in Berlin umbenannt. Die neuentstandene Gesellschaft kaufte die Porzellanfabrik in Blankenhain bei Weimar und die Fabrik in Šelty wurde liquidiert.

In der Manufaktur begann man zu dieser Zeit neben der traditionellen Produktion auch Porzellan zu erzeugen. Seit dem Jahre 1900 begann man die traditionelle Bezeichnung zu benutzen - das dreieckige rosa Zeichen mit der Inschrift ROYAL DUX BOHEMIA und einer Eichel. Diese Art von Bezeichnung wird bis zum heutigen Tag benutzt.

Es kam die Zeit des Jugendstils. Durch Verdienste des Modelleur der Manufaktur Alois Hampel gehörte diese Epoche zu den erfolgreichsten in der Geschichte der Fabrik und manche der damals eingeführten Formen werden bis heute erzeugt. Die Fabrik gewann im Jahre 1904 den Grand Prix Preis auf der Weltausstellung in St. Louis, im Jahre 1906 die Silbermedaille in Milan und die Goldene Medaille auf der Ausstellung in Liberec. Es wurden 500 Arbeiter angestellt, der Betrieb bestand aus fünf runden und siebzehn Muffelöfen, sie hatte ihren eigenen Dampfbetrieb und ein Elektrizitätswerk. In Berlin, Hamburg, Wien, London, Amsterdam, Bologna ,Paris, Stockholm und Madrid hatte die Fabrik ihre eigenen Musterlager und Vertreter. Die erzeugte Ware wurde vor allem für Ausfuhr bestimmt, die Manufaktur hatte Geschäftsverbindungen mit ganz Europa, einschließlich Russland und sogar Nordamerika. Diese erfolgreiche Periode wurde durch den Krieg unterbrochen. Mit Hinsicht auf das Charakter der Produktion gelang es nicht, die Produktion auf dem Vorkriegsniveau zu erhalten. Wegen erheblicher finanzieller Schwierigkeiten wurde die Fabrik in Blankenhain im Jahre 1918 verkauft.

Auch in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen gelang es der Manufaktur nicht, die Produktion, vergleichbar mit der Periode vom Anfang des Jahrhunderts, zu erreichen. Die Handelsbeziehungen wurden unterbrochen und es gelang nicht, sie wiederherzustellen. Es mangelte an Finanzmitteln für die erforderliche künstlerische Entwicklung. Nach dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise begann die Fabrik in ihrer weiteren Entwicklung zu stagnieren, problematisch war auch die Erhaltung des erreichten Standards. Trotz all dieser Schwierigkeiten gelang es der Fabrik, ihr Produktionscharakter zu erhalten, weiterhin wurde figuratives und dekoratives Porzellan nach den bereits gebildeten und erwiesenen Formen produziert.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die meisten Angestellten deutscher Nationalität ausgesiedelt. Der Stand der Arbeiter wurde durch Arbeiter vom Inland ergänzt, eine positive Rolle spielte die Erziehung eigener Lehrlinge und die Wiederherstellung des Unterrichts in der Staatlichen keramischen Fachschule in Teplitz/Teplice.

Eine große Hilfe bei der Erhaltung der riesigen Produktionsbreite und ihre weitere Entwicklung war die Zusammenarbeit mit der Kunst- und Industriehochschule in Prag.

Der Text wurde im Wesentlichen von der webseite der Firma Royal Dux übernommen.