Künstler*in: Majolika Fabrik Cadinen

Kurzbiographie

Cadinen.

Im westlichen Teil Ostpreußens liegt der Ort Cadinen (polnisch: Kdanya). Dort kaufte Kaiser Wilhelm II im Jahre 1898 ein hochverschuldetes Gut. Die dahinter stehende Idee war einmal eine Pferdezucht zu installieren und die dortigen Tonvorkommen wirtschaftlich auszuwerten. Es fanden umfangreiche Prüfungen des Tons durch Experten der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin statt. Das Ergebnis war sehr positiv, dass man nicht nur wie auf den umliegenden Gütern schon seit langem geschehen, Ziegel produzieren konnte. Der Ton eignete sich auch hervorragend für die Idee des Kaisers, eine Keramikfabrikation nach seinen Kunstvorstellungen zu initieren. Sein Geschmack war im Wesentlichen von der Wiederholung künstlerischer Höhepunkte der Vergangenheit bestimmt. Vorbilder für die einige Jahre später beginnende Produktion war die Renaissance. Ähnlich wie die kaiserlichen Postämter und Schulen aussahen wie Nachgeburten mittelalterlicher Burgen, war die beginnende Produktion eine Wiederholung toskanischer Majolika aus dem 16. Janrhundert. Der Kaiser bestimmte die Produktion in „seiner“ Fabrik. Aschenbecher, Kannen, Wappen, Büsten (oft von ihm selbst)