Schenkung eines Gemäldes des Klever Malers Manes Peters (1906–1980)

Aus Privatbesitz und bester Provenienz stammend – dem Umfeld der Familie des Künstlers kommend – erhielt das Museum Kurhaus Kleve im August 2022 die Schenkung eines Gemäldes des Klever Malers Manes Peters, der eine wichtige Position für die Kunst in Kleve in der Mitte des 20. Jahrhunderts einnimmt und in einem Atemzug mit malenden Klever Zeitgenossen wie Josef Mooren, Bernd Schulte, Albert Reibmayr, August Lüdecke und anderen genannt werden muss.

Manes Peters malte Mensch und Natur am Niederrhein, Bauer und Bäuerin bei der Kaffeepause oder auf dem Ac­ker, den Landwirt bei der Feldbe­stellung, bei der Getreide-, Kar­toffel- und Rübenernte, die Mel­kerin an der Viehtränke und Pum­pe, den Fuhrmann mit Gaul und Karren und die Fischer an Strom und Altrhein. Kate und Hof, Kopfweiden und Kolke, Rhein­strom und jenseitiges Ufer, Alt­rhein, Deichkrone und so manches verträumte Dorf im Klever Land bilden den jeweiligen Hinter­grund. Manes Peters kannte und mochte Land und Leute am Niederrhein. In seinen Bildern bezeugte er zeitlebens seine Wertschätzung für Menschen in Arbeitskleidung und in der stillen Genüg­samkeit ihres Lebens. 

Manes Peters wurde am 6. April 1906 in Kleve als zwölftes Kind (von insgesamt vierzehn Kindern) von (dem legendären) „Eps“ Peters und Ma­ria (geborene Aengenheyster) geboren. Sein Geburtsname war Hermann Heinrich Antonius Peters. Seine Eltern unterhielten eine Weinkellerei und ein Feinkostgeschäft sowie ein Restaurant mit Weinstube. Der junge Hermann besuchte die Rektoratsschule in Xanten, besaß jedoch früh den Wunsch, Maler zu werden – den sein Großvater, der Tierarzt Dr. Aengenheyster, erkannte und dessen malerisches Talent er förderte. 

Erste Anregungen holte sich der junge Hermann in die Klever Malerwerkstätten von Gerhard und Heinrich Lamers. Bei Jupp Brüx in Kleve, der beispielsweise das „Schüsterken“ schuf, hatte er seine ersten prägenden Lehrjahre. 1923 studierte er schließlich an der Gewerbeschule in München bei Prof. Roth. 1925 war er als Kirchenmaler bei Gerd Lamers in Münster tätig, 1927 als Schüler beim „Pferdemaler“ Albert Baur in Düsseldorf. 1928 studierte er drei Jahre an der Kunstakademie Düsseldorf und war Privatschüler von Heinrich Schröder und Carl Hans Schrader-Velgen. 1939 ging er erneut nach München, um an der Kunstgewerbeschule zu lernen, wo er u.a. Techniken und Stilrichtungen bei Prof. Weißgärber erlernte. Im Anschluß reiste er in seinen Wanderjahren durch Deutschland, um sein malerisches Handwerk zu erweitern. 

Zurück in Kleve erhielt er von den dort amtierenden Nationalsozialisten Malverbot, da er sich weigerte, der örtlichen NSDAP beizutreten. Hermann Peters war schließlich von 1939 bis 1945 Soldat für die deutsche Wehrmacht, wo er u.a. an die Fronten in Holland und Russland versendet wurde. Schon in den ersten Kriegsjahren, vor Ausbruch des Polenfeldzuges im September 1939, ließ sich Peters in dem rechtsrheinisch gelegenen Dorf Dornick nieder, wo er eine alte Windmühle bezog, die er sich zum Wohnhaus und Atelier umbaute. An diesem Ort legte er sich den Namen „Manes“ zu, den er fortan führte. 

In den ersten Nachkriegsjahren malte er gegen Naturalien. 1959 lernte er seine spätere Ehefrau Ellen Rübo kennen, die einer bekannten Klever Familie entstammte. 1963 heirateten sie und bezogen anschließend eine Katstelle in Kleve-Materborn, die sie sich zum Wohn- und Atelierhaus umbauten. An diesem Ort fand Manes Peters, der inzwischen als Tiermaler Anerkennung gefunden hat, wieder zu sich und lebte zurückgezogen für seine Kunst. Er verschrieb sich ganz den Motiven seiner Heimat, dem Niederrhein. Pferde, Kühe, Ziegen und andere Tiere tauchten immer wieder in seinen Gemälden auf. Seine Bilder sind ohne jeden Modernismus oder jede Abstraktion, sie kommen einer objektiven Naturbeobachtung nach. Sie zeugen von der „guten, alten Zeit“, die von einer tiefen Heimatliebe geprägt ist. 

Manes Peters starb am 16. September 1980 in Kleve. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Gruft seiner Eltern auf dem Klever Friedhof. 

[Valentina Vlašić]