Sensationsausleihe aus Kleve: Quellinus’ „Pallas Athene“ geht für die 750-Jahr-Feier von Amsterdam 2025 in den Königlichen Palast
Nach der Ausleihe des „Handtuchhalters mit Liebespaar“ 2024/2025 an den Louvre in Paris (weitere Infos ->hier) handelt es sich hierbei um die zweite Sensationsausleihe aus Klever Museumseigentum innerhalb kurzer Zeit: Anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt Amsterdam im Jahr 2025 kooperieren der Koninklijk Paleis und das Rijksmuseum Amsterdam für die große Retrospektive „Artus Quellinus. Meister des lebendigen Marmors“ (Arbeitstitel), die im Königlichen Palast zu sehen sein soll. Eröffnet wird die Ausstellung am 17. Juni 2025 von Seiner Majestät König Willem-Alexander, die bis zum 27. Oktober 2025 zu sehen sein wird. Erwartet werden 200.000 Besucherinnen und Besucher. Dafür leihen die beiden Institutionen das Hauptwerk des Bildhauers aus Klever Museumseigentum: die monumentale „Pallas Athene“, das größte und teuerste Kunstwerk der Sammlung.
Zum ersten Mal kann ein breites und internationales Publikum den berühmten Antwerpener Bildhauer Artus Quellinus d.Ä. (1609–1668) in einer umfassenden Ausstellung sehen, die sämtliche Aspekte seines Werks beleuchten wird. Die aktuellsten kunsthistorischen Forschungen treffen hier auf die greifbare Präsenz seiner überwältigenden Skulpturen. Die Skulptur des 17. Jahrhunderts, die selten Gegenstand von Ausstellungen ist, erhält hier im wörtlichen und übertragenen Sinne das Fundament, das sie verdient. Damit dieses ambitionierte Projekt ein Erfolg wird, darf die monumentale Skulptur der „Pallas Athene“ aus der Sammlung des Museum Kurhaus Kleve nicht fehlen, die einen der absoluten Höhepunkte in seinem Schaffen darstellt.
Artus Quellinus d.Ä. ist einer breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Dabei gehört er zu den größten Bildhauern seiner Zeit. Er begann seine Karriere in seiner Heimatstadt Antwerpen und arbeitete eine Zeit lang in Rom, bis er vor allem als Bildhauer des neuen Rathauses in Amsterdam, des heutigen Königlichen Palastes, Furore machte. Zwischen 1650 und 1665 versah er die Fassaden und den gesamten Innenraum mit Skulpturen aus Marmor und Bronze. Wer den Königlichen Palast besucht, betritt Quellinus’ absolutes Meisterwerk: eine reiche Sammlung von Skulpturen voller Geschichten und überraschender Details, die auch nach mehr als 350 Jahren nichts von ihrer Überzeugungskraft verloren haben.
Im festlichen Jubiläumsjahr Amsterdams ist die Ausstellung hier, im Herzen der Stadt und buchstäblich mitten in Quellinus Meisterwerk, genau am richtigen Platz. Im Königlichen Palast wird die „Pallas Athene“ mit einer Vielzahl spektakulärer Leihgaben interagieren: Werke von imposanter Größe werden neben kleinen, intimen Skulpturen aus verschiedenen Materialien zu sehen sein, ergänzt durch Gemälde, Zeichnungen und Drucke. Mit Meisterwerken aus bedeutenden internationalen Museums-, Kirchen- und Privatsammlungen wird das Œuvre von Quellinus in seiner ganzen Vielseitigkeit beleuchtet sein. Von frühen figürlichen Arbeiten im dynamischen Stil des Stadtgenossen Rubens bis hin zu monumentalen Projekten für Kirchen und Monarchen. Und von unvergleichlichen Porträtbüsten mächtiger Regenten bis zu liebenswerten Putten- und Tierstatuen.
Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Skizzen und Modelle in Terrakotta für die Skulpturen des Rathauses. Es sind gerade diese Vorstudien, die den Künstler so nahe bringen, als würde man ihm über die Schulter schauen. Die Ausstellung schließt mit erfolgreichen ehemaligen Kollegen und Schülern wie Rombout Verhulst, Bartholomäus Eggers und Giusto le Court. Ihre Werke zeigen, wie Quellinus’ Einfluss auf die Bildhauerei in den Niederlanden und weit darüber hinaus weiterwirkte.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Klever Skulptur der „Pallas Athene“ auf Reisen geht. Sie wurde bereits 1994 an den Königlichen Palast ausgeliehen, zur damaligen, weitaus kleiner konzipierten Ausstellung über den Künstler. Damals wurde sie im Innenhof des ehemaligen Rathauses gezeigt. Bei der Ausstellung 2025 soll sie einen absoluten Ehrenplatz innerhalb des Gebäudes erhalten, umgeben von der imposanten und einzigartigen Wanddekoration des Künstlers. Die 1994 von Museumsphotographin Annegret Gossens erstellte Photo-Serie dokumentiert den damals spektakulären Monumentaltransport, der sich 2025 vielleicht ähnlich geartet wiederholen wird.

Per Kran wird die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 über das noch nicht fertig gestellte Museum Kurhaus Kleve geflogen (Photographie: Annegret Gossens)

Der Transport der „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994: Gut verpackt landet sie bei ihrer Rückkehr aus Amsterdam in der Säulengalerie des damals noch nicht fertig gestellten Museum Kurhaus Kleve (Eröffnung am 18. April 1997, zweieinhalb Jahre später) (Photographie: Annegret Gossens)

Millimeterarbeit, um die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 mit einem Kran durch die Dachluke der Säulengalerie zu navigieren! (Photographie: Annegret Gossens)

Per Kran wurde die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 durch die Dachluke der Säulengalerie in das noch nicht fertiggestellte Museum Kurhaus Kleve gehoben (Photographie: Annegret Gossens)

Millimeterarbeit, um die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 mit einem Kran durch die Dachluke der Säulengalerie zu navigieren! (Photographie: Annegret Gossens)

Per Kran wird die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 erst auf dem Dach des noch nicht fertig gestellten Museum Kurhaus Kleve gelegt, um sie im Anschluss durch die Dachluke in der Säulengalerie zu platzieren (Photographie: Annegret Gossens)

Per Kran wird die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 erst auf dem Dach des noch nicht fertig gestellten Museum Kurhaus Kleve gelegt, um sie im Anschluss durch die Dachluke in der Säulengalerie zu platzieren (Photographie: Annegret Gossens)

Per Kran wird die verpackte „Pallas Athene“ am 14. Dezember 1994 erst auf dem Dach des noch nicht fertig gestellten Museum Kurhaus Kleve gelegt, um sie im Anschluss durch die Dachluke in der Säulengalerie zu platzieren. Damals schon dabei, der auch 2025 wieder in Aktion treten wird: Ausstellungstechniker Wilhelm Dückerhoff rechts außen, kniend, mit Bart. (Photographie: Annegret Gossens)

Auch der Sockel der „Pallas Athene“ wurde am 14. Dezember 1994 erst auf dem Dach des noch nicht fertig gestellten Museum Kurhaus Kleve abgelegt, um ihn im Anschluss durch die Dachluke in die Säulengalerie zu heben. (Photographie: Annegret Gossens)

Auch der Sockel der „Pallas Athene“ wurde am 14. Dezember 1994 per Kran durch die Dachluke in der Säulengalerie platziert. (Photographie: Annegret Gossens)

Auch der Sockel der „Pallas Athene“ wurde am 14. Dezember 1994 per Kran durch die Dachluke in der Säulengalerie platziert. (Photographie: Annegret Gossens)

Auch der Sockel der „Pallas Athene“ wurde am 14. Dezember 1994 per Kran durch die Dachluke in der Säulengalerie platziert. (Photographie: Annegret Gossens)

Die Eröffnung der Ausstellung 1994 im Königlichen Palast im Herzen Amsterdams wurde damals von Prinzessin Margriet begleitet. Der damalige Bürgermeister Karl Thelosen hielt eine Rede, zur Eröffnung erschienen u.a. Stadtdirektor Manfred Palmen, Museumsdirektor Guido de Werd, Mäzenin Sonja Mataré, Künstler Ulrich Erben, die Ehepaare Rose und Gustav Wörner sowie Maria und Wilhelm Diedenhofen. (Photo: Annegret Gossens)

Die Eröffnung der Ausstellung 1994 im Königlichen Palast im Herzen Amsterdams wurde damals von Prinzessin Margriet begleitet. Der damalige Bürgermeister Karl Thelosen hielt eine Rede, zur Eröffnung erschienen u.a. Stadtdirektor Manfred Palmen, Museumsdirektor Guido de Werd, Mäzenin Sonja Mataré, Künstler Ulrich Erben, die Ehepaare Rose und Gustav Wörner sowie Maria und Wilhelm Diedenhofen. (Photo: Annegret Gossens)