Nach „KOSMOS“ geht Ewald Mataré von 2025 bis 2027 auf groß angelegte Deutschlandreise
Die weithin beachtete Gesamtretrospektive „Ewald Mataré: KOSMOS“ ging am 9. März 2025 zu Ende. Doch danach verschwinden die kostbaren Kunstwerke des Namensgebers des Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung jedoch nicht etwa wieder im Depot, sondern gehen auf groß angelegte Deutschlandreise. Drei angesehene Museen mit einem Fokus auf der Kunst des 20. Jahrhunderts zeigen in der Ausstellung „Nichts ohne Natur. Tierplastiken von Ewald Mataré“ das Beste vom Besten aus der Ewald Mataré–Sammlung in Kleve.
Ausgeliehen werden nur die Höhepunkte aus der Ewald Mataré–Sammlung im Museum Kurhaus Kleve. Sämtliche Topstücke aus dem Eigentum des Klever Museums und seines Freundeskreises gehen auf Tournee, insgesamt sage und schreibe 80 Skulpturen, Aquarelle, Holzschnitte und Zeichnungen – die sogar ergänzt werden durch die für „Ewald Mataré: KOSMOS“ produzierte Spezialanfertigung der „Großen liegenden Kuh“. Dabei handelt es sich (ganz nebenbei) übrigens auch um die größte Ausleihe von Kunstwerken aus der Sammlung seit dem Bestehen des Museums.
Der Fokus der Ausstellung „Nichts ohne Natur“ liegt auf dem Tier und – wie bei Mataré nicht anders zu erwarten – vor allem auf der Kuh, doch auch skulpturale Ikonen von Kopf und Körper wie bspw. „Weiblicher Kopf (Hanna H.)“ oder „Schreitende / Torso“ ergänzen die delikate Auswahl.
Bereits am 27. März 2025 eröffnet das Kunsthaus Dahlem in Berlin die Schau, die 2026 im Ernst Barlach Haus in Hamburg und zuletzt schließlich im Museum Lothar Fischer in Neumarkt in der Oberpfalz zu sehen sein wird. Die genauen Ausstellungsdaten und Links der Museen sind wie folgt:
- Kunsthaus Dahlem, Berlin (28. März – 9. Juni 2025)
- Ernst Barlach Haus, Hamburg (14. Juni – 11. Oktober 2026)
- Museum Lothar Fischer, Neumarkt d.i. OPf. (25. Oktober 2026 – 31. Januar 2027)
Die Vermittlung kam über die Arbeitsgemeinschaft Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e.V. zustande. Die Verknüpfungen zwischen diesen Museen und Kleve sind vielfältig und augenscheinlich. Alle drei Häuser sind spezialisiert auf der Kunst und vor allem der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts. Ernst Barlach (1870–1938) ist eine Generation wie Ewald Mataré und teilte u.a. ein ähnliches Schicksal wie er (beispielsweise durch die Verfemung als „entarteter“ Künstler). Er ist u.a. mit einer Keramikskulptur in der Klever Sammlung vertreten (siehe ->hier). Der zwei Generationen später geborene Lothar Fischer (1933–2004) war wie Mataré Bildhauer, dessen viel beachtete Werke sich auch in der Sammlung des Museum Kurhaus Kleve befinden (siehe ->hier).
Das Kunsthaus Dahlem widmet sich der Kunst der deutschen Nachkriegsmoderne mit einem Schwerpunkt auf Skulpturen zwischen 1945 und 1961. Es wurde im Sommer 2015 eröffnet und hat seinen Sitz im für Arno Breker gedachten, von ihm aber kaum benutzten Atelier im Berliner Ortsteil Dahlem. Das Ernst Barlach Haus – Stiftung Hermann F. Reemtsma ist ein im Hamburger Jenischpark gelegenes Kunstmuseum, das dem expressionistischen Künstler Ernst Barlach und seinen Werken gewidmet ist und daneben auch wechselnde Ausstellungen präsentiert. Stifter des Hauses ist der Industrielle Hermann F. Reemtsma. Das Museum Lothar Fischer ist ein Museum in Neumarkt in der Oberpfalz, das sich vor allem mit dem Werk des Künstlers Lothar Fischer befasst.
Dass die Werke von Ewald Mataré in anderen Museen in Deutschland auf ein derartiges Interesse stoßen, ist ein großes Geschenk für Kleve und trägt maßgeblich zur Verbreitung des Ansehens des Künstlers und der Ewald Mataré–Sammlung in Kleve bei. Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung „Nichts ohne Natur. Tierplastiken von Ewald Mataré“ (Deutsch/Englisch), der in den ausstellenden Museen käuflich zu erwerben sein wird.

Ewald Mataré, Stehende Kuh / Windkuh, 1923, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Dauerleihgabe des Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung; Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.; Vermächtnis Sonja Mataré, Meerbusch-Büderich