Campendonk & Klee aus Kleve im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm zu sehen

Von 24. Mai bis 28. September 2025 stellt das Gustav-Lübcke-Museum Hamm mit der Ausstellung „In aller Freundschaft! Heinrich Campendonk: Ein Blauer Reiter im Deutschen Werkbund“ eine bisher wenig beachtete Moderne um Campendonk in den 1920er Jahren in den Mittelpunkt. Im Fokus steht Campendonk mit seinen vielfältigen Kontakten. Mit wem hat er sich ausgetauscht? Welche Künstler*innen haben ihm beeinflusst? Welche Spuren hat sein soziales Netzwerk in seinem künstlerischen Werk hinter­lassen? Die Ausstellung geht Verflechtungen, Inspirationen und Diskursen nach und zeigt, wie sich Campendonks Werk im Spannungsfeld der modernen Kunstströmungen des frühen 20. Jahrhunderts verorten lässt. Das Museum Kurhaus Kleve freut sich, dafür zwei Arbeiten aus seiner Sammlung und der Sammlung des Freundeskreises beitragen zu dürfen. 

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Weimarer Republik, einer Zeit, in der Campendonk als gereifte Künstlerpersönlichkeit besonders vielfältig tätig war. Ohne das Staffeleibild je ganz zu verwerfen, prägt eine Gattungsvielfalt sein Schaffen, das von einer modernen Kunstauffassung zeugt.

Die Ausstellung möchte durch die Werkauswahl darlegen, dass diese Vielfalt an Techniken und Materialien durch persönliche und künstlerische Kontakte angeregt wurde. Darum werden Campendonks Werke mit denjenigen seiner Künstlerfreunde in Zwiesprache gezeigt. Zentrale Bedeutung haben dabei vor allem Johan Thorn Prikker, August und Helmuth Macke, Heinrich Nauen und Paul Klee. Basierend auf der aktuellen Forschung visualisiert die Ausstellung die fruchtbaren Ergebnisse des intermedialen Arbeitens dieser Zeit und nimmt so eine Moderne in den Blick, die sich abseits des Bauhauses ebenfalls mit den Ideen der Gestaltung aller Lebens­bereiche beschäftigte. 

Neben dem Schwerpunkt auf den 1920er Jahren kontextualisieren weitere Kapitel in der Aus­stellung diese Schaffensphase in das Gesamtwerk Campendonks. So wird ebenfalls ein Ein­blick in seine frühe Zeit in Krefeld, die Zeit im Kreis der „Blauen Reiter“ sowie in sein Schaffen nach seiner Emigration 1933 gegeben.

->Die Ausstellung wird kuratiert von der freien Kunsthistorikerin und Thorn-Prikker-Expertin Dr. Christiane Heiser (die auch jüngst Co-Kuratorin der großen Retrospektive „Ewald Mataré: KOSMOS“ im Museum Kurhaus Kleve war) und Ronja Friedrichs, stellv. Direktorin und Leiterin der Sammlung Bildende und Angewandte Kunst am Gustav-Lübcke-Museum. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der mit Aufsätzen u.a. von Gisela Geiger (ehemalige Direktorin des Museum Penzberg) und Diana Oesterle (LMU München) aktuelle Forschungsergebnisse veröffentlicht. 

Heinrich Campendonk, Harlekin, 1922, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung; Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.; erworben mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Förderstiftung Museum Kurhaus Kleve; Herkunft aus der Sammlung Lukas Basqué