Photograph*in (Ausführung): Guido de Werd (1948)
Photograph*in (Mitarbeit): Annegret Gossens (1953)
Beschreibender Titel: Teile des „Toten Kriegers“ von Ewald Mataré bei der Restaurierung in der Werkstatt Müller in Villmar
Serientitel: Toter Krieger
Datierung: 1981 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Archivalie
Inventar Nr.: 2020-X-21 (099)
1933 schrieb Kleve einen Wettbewerb für ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aus, das an einem zentralen Platz zwischen Stechbahn, Römerstraße und Ringstraße (damals „Hermann-Göring-Straße“) realisiert werden sollte (in unmittelbarer Nähe des heutigen Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums).
Die Architekten Felix H. Ganteführer und Fritz Hannes erhielten für ihr Modell eines Ehrenmals den Zuschlag, in dem eine monumentale Skulptur von Ewald Mataré – ein auf der Seite liegender, unbewaffneter Soldat – das Zentrum einnahm. Trotz mehrerer Probleme mit der Klever Stadtverwaltung realisierte Mataré seinen Entwurf 1933 und 1934, der jedoch schließlich – nicht wie von ihm beabsichtigt, im Boden versunken – erhoben auf einem Sockel präsentiert wurde.
Die Einweihung des repräsentativen Aufmarschplatzes mit seiner Monumentalskulptur im Zentrum fand im Oktober 1934 statt, zu der Ewald Mataré wegen der Differenzen mit der Klever Stadtverwaltung nicht erschien.
Im Mai 1938 wurde die Skulptur von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ deklariert und in einer Nacht- und Nebelaktion zerstört und vergraben.
Im Januar 1977 identifizierte der beiläufig an einer Baustelle in der Flutstraße vorbeikommende Klever Bürger Josef K. Merges die Überreste der Figur im Boden. Daraufhin ließ die Stadt Kleve Ewald Matarés Hauptwerk von dessen Schüler Elmar Hillebrand restaurieren und platzierte sie im Dezember 1981 an einem anderen zentralen Platz im Klever Stadtraum, vor der Stiftskirche am kleinen Markt, wo sie noch bis heute zu finden ist.
- Kat. d. Ausst. „Ewald Mataré – Der ‘Tote Krieger’ in Kleve“, bearb. v. Guido de Werd und Inge Zacher aus Anlass der gleichnamigen Ausstellungen im Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve (29. September – 24. November 1985) und im Stadtmuseum Düsseldorf (15. Januar – 2. März 1986), hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve und Stadtmuseum Düsseldorf, Kleve 1985