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Bildhauer*in (Ausführung): Henrik Douverman (um 1480/1490–1543)

Beschreibender Titel: Maria mit Kind

Datierung: um 1510 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2009-05-01

Katalogtext

Anhand dieser Muttergottes-Statue aus dem Amster­damer Rijksmuseum kann der Fortschritt in der Erforschung der niederrheinischen Skulptur sehr gut aufgezeigt werden. Seit 1942 wurden drei Künstlernamen mit dem Bildwerk in Zusammenhang ge­bracht. 1942 stellte Leeuwenberg eine homogene Gruppe von Holzskulpturen zusammen, zu der neben der Amsterdamer Muttergottes eine Christopherus-­Statue aus Oud-Zevenaar, eine Muttergottes und ein Johannes aus der Stiftskirche in Kleve, eine Verkün­digungsmaria aus Nijmegen im Liebieghaus Frankfurt und eine Antonius-Büste in Privatbesitz zählten, die er als Werke des Klever Bildhauers Dries Holthuys betrachtete. Dieser hatte 1496 in Kleve für den Xantener Dom eine steinerne Marienstatue ge­schaffen, die noch erhalten ist. Leeuwenbergs Zu­sammenstellung der Gruppe von Holzbildwerken fand allgemeine Zustimmung, seine Verbindung mit der Steinstatue und die Zuschreibung an Holthuys stießen jedoch auf Ablehnung.
1949 wurde diese Gruppe von Holzbildwerken nach der Herkunft des Hauptwerkes, dem HI. Christopherus in Oud-Zeve­naar, benannt und dem anonymen „Meister von Oud­ Zevenaar“ zugeschrieben (Timmers 1949, S. 29-30).
1965 erkannte der Klever Historiker Friedrich Gorissen, dass es sich bei diesen Skulp­turen um Frühwerke des bedeutendsten und virtuose­sten der niederrheinischen Bildschnitzer, Henrik Douverman, handelte. Seine Zuschreibung ist inzwi­schen allgemein akzeptiert. Auch das Werk des Dries Holthuys, das lange schwer zu fassen war, konnte in der Zwischenzeit umrissen werden.

Maria hält das Jesuskind mit beiden Händen auf einem gefalteten Tuch diagonal vor ihrem Körper. Sie trägt das Kind mit ihrer Linken, stützt es mit der Rechten und blickt es liebevoll an. Ihre Haare, die ursprünglich mit einer Krone bedeckt waren, fallen in breiten Strähnen über die Schulter und bestimmen die Wirkung der Figur. Die Muttergottes trägt ein Gewand, das rechts vor der Brust geschlossen ist und durch einen geknoteten Gürtel eingeschnürt wird. Unter diesem trägt sie ein dünnes, plissiertes, eng an­liegendes Hemd, das im V-förmigen Halsausschnitt des Gewandes und an den Ärmeln sichtbar wird. Die Unterseite der Figur wurde eingekürzt. An der Unter­seite ist der Ansatz einer abgesägten Kugel sichtbar. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Figur ursprünglich aus einem Marienleuchter stammt, in dem Maria auf dem Mond stehend dargestellt wird.

Die Skulptur gehört zum Frühwerk von Henrik Douverman, dem größten niederrheinischen Bild­hauer. Da dieses zwischen 1510 und 1515 datiert wird, muss das Bildwerk noch in der Klever Zeit des Bild­hauers entstanden sein, der 1515 von Kleve nach Kalkar zog, wo er 1517 eingebürgert wurde. Obwohl das Frühwerk bis heute nicht einwandfrei umrissen wer­den konnte, sind die beiden Skulpturen von Maria und Johannes in der Klever Stiftskirche mit der Amsterdamer Figur eng verwandt und ebenfalls als Frühwerke zu betrachten. Auch eine Statue der Heiligen Katharina in der St. Aldegundiskirche zu Emmerich und ein Fragment einer Marienfigur (Kunsthandel Schweiz 1984) gehören zu dieser Gruppe.

Literatur
  • Frits Scholten und Guido de Werd: Eine höhere Wirklichkeit. Deutsche und Französische Skulptur 1200 - 1600 aus dem Rijksmuseum Amsterdam, aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve, 28-11-2004 - 2006, mit Beiträgen von Katharina Kosellek, Gerard Lemmens, Klara Petzel, Eefje van der Weijden, Kleve / München - Berlin 2004, S. 44, Abb. S. 45, Nr. 12
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 436, Abb. S. 418, Nr. 5.26
Ausstellungen
  • Kunst des Mittelalters und des Barock rund um den Katharina von Kleve-Saal im Gebäudeteil Friedrich-Wilhelm-Bad, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 09.09.2021
  • Karin Kneffel. Face of a Woman, Head of a Child, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 29.10.2023 - 18.02.2024
  • Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 24.03.2024 - 23.06.2024
Material/Technik:
Eichenholz
Maße:
Höhe 120 cm
Geographischer Bezug:
Kleve (Entstehungsort)
Kalkar (Ort mit spezifischem Bezug)
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Rijksmuseum Amsterdam
Kontakt:
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