Bildhauer*in (Ausführung): Joseph Beuys (1921–1986)
Künstlertitel: Wurfkreuz
Datierung: 1951 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Plastik / Skulptur
Inventar Nr.: 2015-03-08
Mit der Kreuzigungsthematik beschäftigte sich Beuys, überwiegend im privaten Rahmen, etwa ein Jahrzehnt lang, bis zum Ende der 1950er Jahre – sicherlich auch durch den Einfluss seines Lehrers Ewald Mataré (1887-1965), der zeitlebens zahlreiche kirchliche Aufträge realisiert hatte.
Beuys’ Kreuze, die durch die Komponenten „Leiden“ und „Tod“ einen großen spirituellen Gehalt für den Künstler besaßen, waren regelrechte Kondensate vielfältiger Sinnbezüge. Von den „Wurfkreuzen“ schuf er eine ganze Reihe in unterschiedlicher Ausführung. Gegenüber den herkömmlicheren Kreuzigungsdarstellungen besitzen sie eine heidnische, kultmäßige Ausstrahlung. Sie ähneln archaischen kreuzähnlichen Wurfmessern aus afrikanischen Ländern. Anstelle des Gekreuzigten ist ein nicht eindeutig identifizierbarer Abdruck zu sehen – einer Sonnenscheibe oder gar eines Tierkadavers?
- Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 295, Abb. S. 256, Nr. 2.44
- Kat. d. Ausst. „Joseph Beuys – Werklinien“, bearb. v. Valentina Vlašić, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (1. Mai – 4. September 2016), Kleve 2016, S. 273, Abb. S. 165, Nr. 10
- Joseph Beuys. Werklinien, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 01.05.2016 - 04.09.2016