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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Kleine liegende Kuh

Datierung: 1929 (Entwurf), 1997 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 1997-IV-V

Werkverzeichnis Nr.: WV P 56a

Beschreibung

Die Kuh ist das zentrale Thema in Matarés Tierdarstellungen. Dabei beschäftigen ihn drei Motive: die stehende Kuh, die grasende Kuh und die liegende Kuh. Dem dritten Motiv widmet er sich in der „Kleinen liegenden Kuh“ und in der „Großen liegenden Kuh“ (WV P 60), die Höhepunkte seiner Bildhauerarbeit sind. Die „Kleine liegende Kuh“ erarbeitet Mataré 1929 in Toila auf Estland, angeregt durch die Faszination ruhender Körper im Schlaf: „Eben beobachtete ich wieder Gänse, welch herrliche Plastik, wenn sie
schlafen.“ Mataré beschäftigt sich in dieser Zeit mit den eingezogenen Beinen, die im Liegezustand nicht sichtbar und unter dem Rumpf eingezogen sein sollen. Im Tagebuch notiert er: „Seit zwei Tagen nun an der Kuh, die klein und mit kurzen Beinen und ganz großen Hörnern sein soll. Diesmal will ich versuchen, den Körper ganz zusammenzuziehen und die Beine mehr für sich zu behandeln, gewissermaßen, als seien sie ganz eingesetzt, wie ich das zuerst auch vorhatte. Aus einer gewissen Entfernung nimmt die Kuh ganz andere Formen an als in der Nähe, und wenn ich meine letzte Kuh aus der Nähe gemacht habe, so diese ganz aus der Form, der Kopf wird dann ganz klein und die Beine sehen wie hineingestreckt in den Körper aus und sind unendlich zart. Das einzige, was ich bewusst übertreibe, sind die Hörner, jedes Mal habe ich sie zu klein oder zu wenig geschwungen gemacht, nun hoffe ich auf dieses Mal.“ Ein paar Tage später: „Nun bei einer neuen Kuh auch die Beine in die Masse des Körpers mit einzubeziehen, der Kopf ist jetzt schon mit drin.“
Die „Kleine liegende Kuh“ ist höchst konzentriert in der Form und wirkt dabei leicht und unverkrampft. Einzelheiten sind zugunsten des Gesamtbildes reduziert. Sie ist ein Idealbild mit allen ihm zugesprochenen Eigenschaften wie kontrollierte Kraft, Anmut und Ausgeglichenheit.
Mataré im Sommer 1929 in Toila/Estland: „Ich arbeite doch noch an einer kleinen liegenden Kuh, aber es ist nur eine Vorstudie, ich fühle schon, wie ich auch hier kräftigere Wege einschlagen muss, ähnlich wie bei der letzten stehenden. […] Wie gerne möchte ich einmal solch ein Tier in Lebensgröße oder darüber machen, aber nur anhand dieser kleinen Studien.“

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 162, Abb. S. 162, Nr. 56a
  • Ewald Mataré – Tagebücher, Köln 1973
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 341, Abb. S. 341, Nr. 3.16
Material/Technik:
Bronze, Nachlassguss, gegossen bei der Gießerei Schweitzer, Köln
Maße:
Objektmaß 7,7 x 26,8 x 10,4 cm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: M (monogrammiert auf dem Unterkiefer)
Signatur: GUSS SCHWEITZER KÖLN (bez. auf Unterseite Kante)
Geographischer Bezug:
Toila (Entstehungsort)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Schenkung Sonja Mataré, Meerbusch-Büderich
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.