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Bildhauer*in (Ausführung): Nimwegen, um 1480

Historischer Titel: Heilige Katharina

Datierung: um 1480 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: Alte Inv.-Nr. 404 / Hauptverz. 832

Objektbeschreibung

Die Heilige Katharina, eine Märtyrerin des vierten Jahrhunderts, ist als junge Frau mit langen Haaren dargestellt, die einen weiten Mantel trägt, den sie vorn am Leib ent­lang über den rechten Arm geschlagen hat. Sie wird gewöhnlich mit Attributen ver­sehen, die auf ihren Martertod hinweisen sollen. Als sie wegen ihres christlichen Be­kenntnisses in Alexandrien gefangengenommen wurde, gelang es ihr, in einer Dis­kussion – wie die Legende berichtet – fünfzig Philosophen zu bekehren. Aus diesem Grunde wird sie auch mit einem Buch in der Hand dargestellt. Kaiser Maxentius ließ sie wegen der Bekehrung der Philosophen aufs Rad flechten. Doch durch ein Wunder brach das Rad, so dass sie unversehrt blieb. Das Rad ist daher ihr festes Attribut. Letztend­lich wurde sie enthauptet, weshalb sie meist auch ein Schwert in der Hand hält. Um ihren Sieg über ihre Widersacher anzudeuten, sieht man oft, dass die Heilige auf einem scheußlichen Figürchen des Maxentius steht. Von diesen Attributen ist bei unserer Figur nicht mehr als ein Fragment an der linken Seite erhalten.
Eine sehr getreue neugotische Kopie dieses Bildwerks, bei der die Attribute ergänzt sind, befindet sich in der Katholischen Pfarrkirche St. Petrus und Paulus zu Kranenburg (zu­sammen mit einer zugehörigen, ebenfalls neugotischen Barbara). Vermutlich sind beide Skulpturen wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch diese beiden Kopien aus Lindenholz ersetzt worden. Wie der Klever Historiker Friedrich Gorissen vermutete, könnten diese Kopien von dem in Kleve tätigen Bildhauer Heinrich Haas, der im Volksmund „Pöppkeshaas“ genannt wurde, ausgeführt worden sein. Haas hat mehrere Aufträge für Kranenburg erhalten. Die sehr genauen Kopien wurden – nicht zuletzt auch infolge der schweren neugotischen Bemalung – schon bald als spätmittelalterliche Originale angesehen. Paul Clemen beschrieb sie als solche schon 1892, ebenso Lüthgen im Jahr 1917 und 1971 noch Grimme. Auf welche Weise das Original in Privatbesitz gelangte, ist unbekannt; ob das Original der Barbara noch existiert, konnte nicht festgestellt werden.

Stilistisch muss die hier vorliegende Figur in das letzte Viertel des fünfzehnten Jahrhunderts datiert werden. Sie ist für diese Entstehungszeit qua Typus und Ausführung für diese Gegend sehr ungewöhnlich, in der die von Meister Arnt geschaffenen Vorbilder alles beherrsch­ten. Es ist daher unmöglich anzunehmen, ein Bildhauer aus Kleve oder Kalkar könnte diese Katharina geschaffen haben. Angesichts der Lage Kranenburgs könnte man daran denken, sie sei in einem mehr westlich liegenden Gebiet entstanden. Dort findet man auch vergleichbare Werke, vor allem die Heiligenfiguren aus der Werkstatt des in ‘s-Hertogenbosch tätigen Meisters von Koudewater. Sehr gut ist zum Beispiel eine Heilige im Rijksmuseum zu Amsterdam zu vergleichen. Gegenüber den Bildwerken aus der Werkstatt zu ‘s-Hertogenbosch ist diese Katharina jedoch straffer und im Aufbau weniger gegliedert.

Da die Figur somit weder im Klevischen noch in ‘s-Hertogenbosch lokalisiert werden kann, wäre an die Hypothese zu denken, dass sie in einer zwischen beiden Orten ge­legenen Werkstatt bearbeitet worden sein könnte. Dann käme als einziger Ort von Be­deutung nur Nijmegen in Betracht, wo es in den fraglichen Jahren allerdings Bild­hauerwerkstätten gab; wir wissen jedoch über deren Werk nichts mehr, weil der Bilder­sturm alles vernichtet hat.

Literatur
  • Bestandskatalog „Städtisches Museum Haus Koekkoek Kleve – Katalog Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Kunstgewerbe“, bearb. v. Guido de Werd, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek Kleve mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland, Kleve 1974, S. 17, Nr. 13
  • Kat. d. Ausst. „Heilige aus Holz – Niederrheinische Skulpturen des späten Mittelalters“, bearb. v. Guido de Werd, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (13. Dezember 1998 – 21. März 1999), Kleve 1998, S. 90f, Abb. S. 91, Nr. 17
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 434, Abb. S. 433, Nr. 5.6
Ausstellungen
  • Kunst des Mittelalters und des Barock rund um den Katharina von Kleve-Saal im Gebäudeteil Friedrich-Wilhelm-Bad, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 09.09.2021
Material/Technik:
Nußbaumholz
Maße:
Höhe 108 cm
Geographischer Bezug:
Nimwegen (Entstehungsort)
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, Deutschland; erworben mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland
Kontakt:
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