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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Männliches Brustbild

Datierung: 1922 - 1923 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2021-12-03 (002)

Werkverzeichnis Nr. (neu): WV P 19

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 14

Tagebucheintrag

Berlin, 10.12.1922:
„[…] Nun will ich doch noch einen Aquarell-Kopf von mir in Mosaik setzen, um auch darin einmal eine Arbeit gemacht zu haben. […]“

31.12.1922:
„[…] Ich arbeite in Treptow draußen in Mosaik. Ein unheimliches Material. Als ich meinen ersten Kopf gesetzt hatte, und ich zwischendurch immer wieder die alten Mosaiken angesehen hatte, die doch gut kopiert vorhanden sind, war ich mir völlig unklar, wie dem Material beizukommen sei. Ich lag einfach platt am Boden, auf der einen Seite sah ich dort für unsere Gefühle keinen Platz und keine Ausdrucksmöglichkeiten. Ich ging nach Hause und war so niedergeschlagen, denn ich wusste nun wohl, wie nicht zu arbeiten sei, aber wie zu arbeiten sei, lag vollkommen im Dunkeln. Danz langsam wurde mir erst klar, was hierbei das Verwirrende ist. Ich hatte immer die alten Mosaiken für primitive Arbeiten gehalten, und ich musste nun bei genauem Zusehen erkennen, dass das Gegenteil der Fall ist, die Arbeiten sind ganz sicherlich von griechischen Künstlern ausgeführt, Künstler, denen eine lange hohe Kultur zur Verfügung steht, und die in die kleinste Feinheiten einer differenzierten Tonmalerei eingedrungen waren. An diesen mit ganz großen Mitteln gesetzten Köpfen, sind Abschattierungen von solcher Feinheit, wie sie nur von ganz reifer, fast überreifer Malerei übernommen werden konnten. Nun wurde mir fast dies eine besonders klar, unser Verhältnis zu den Dingen ist viel roher und gröber, und hat daher mit dieser feinen Ausdruckskraft nichts gemein. Wir suchen keine Qualitätsmalerei, keine Tonmalerei, und so kann uns auch das Betrachten solcher Dinge wenig zu dem Verhelfen, was uns förderlich ist, im Gegenteil, es ist verwirrend. Und doch ist man erst über diesen Unterschied ganz im klaren, so wird man doch auch wieder Anknüpfungspunkte in Bezug auf Technik und Farbengebung finden. Ich erkenne, je mehr ich nun selbst setzte, wie wesentlich der Rhythmus und Steinfugen für den Ausdruck des Bildganzen ist, wie es einem möglich ist, allein durch die Art des Setzens Stellen hervorzuheben oder im Ganzen aufgehen zu lassen, und ich erkannte vor allem, dass niemals bei den Alten die Kontur in der Art angewendet wurde, wie es heutzutage gang und gäbe ist. Ja, das scheint mir rein äußerlich ein wesentliches Moment zu sein.“

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 149, Abb. S. 149, Nr. 14
  • Ewald Mataré – Tagebücher, Köln 1973
Material/Technik:
Mosaik; farbige Steine in verschiedener Größe
Maße:
Objektmaß 23 x 16 cm
Geographischer Bezug:
Berlin (Entstehungsort)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Schenkung Guido de Werd 2021 aus dem Nachlass Sonja Mataré (1926-2020)
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.