Zeichner*in (Ausführung): Caspar Johann Nepomuk Scheuren (1810–1887)
Beschreibender Titel: Gedenkblatt 25-Jahr-Feier der Gründung des Düsseldorfer ,,Malkasten“
Historischer Titel: Zur Jubelfeier des Malkastens am 9. u. 10. Juli 1873
Datierung: 1873 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: SAK 0929
Auf dem Gedenkblatt ist ein Jubelgedicht auf die Künstlervereinigung „Malkasten“ abgedruckt. Eingerahmt wird es von einem Blick auf Düsseldorf von der Hofgartenstraße, dem geplanten Denkmal für den von 1821-1824 amtierenden Düsseldorfer Akademiedirektor Peter Cornelius (1879 enthüllt) und der Huldigung der Künstlerschaft vor Germania. Den rechten Rand füllt eine Groteskenkomposition mit einem Bildnismedaillon. Im Mittelfeld sind rechts das Wappen des Künstlervereins, der doppelköpfige Adler mit dem Zeichen der deutschen Malerzunft (drei silberne Schildchen im Herzschild, die von Karl V. an Albrecht Dürer verliehen wurden), und links der Patron der Maler, der heilige Lukas, zu sehen. Das Gedenkblatt wurde von dem Düsseldorfer Maler Caspar Scheuren entworfen. Scheuren, der 1829-1834 an der Düsseldorfer Akademie unter Johann Wilhelm Schirmer studiert hatte, unterhielt seit 1835 ein eigenes Atelier in Düsseldorf. Er war einer der Mitbegründer des Malkastens. 1855 wurde Scheuren zum Professor der Malerei an der Akademie ernannt. Für die Künstlerfeste des Malkastens entwarf er wiederholt Eintrittskarten.
Im August des Revolutionsjahres 1848 wurde in Düsseldorf der Künstlerverein „Malkasten“ gegründet. Aufgrund des starken Einflusses des Akademiedirektors Wilhelm Schadow, der die Historienmalerei der Nazarener propagierte, hatten sich parallel zur seit 1773 bestehenden offiziellen Lehranstalt Privatateliers gebildet, die auch der Landschafts-, Porträtmalerei und anderen Kunstrichtungen Raum gaben. Aus diesem Kreise um Carl Friedrich Lessing bildete sich der Künstlerverein „Malkasten“. Als Zweck der Vereinigung wurde „geselliges Künstlerleben“ und der Kampf „wider Philister und Piefkes“ auf die Fahnen geschrieben. Ihren Sitz hatte die Gesellschaft seit 1857 auf dem ehemaligen Palais Jacobi in Pempelfort, wo rauschende Feste gefeiert wurden. Zu den prominentesten Gründungsmitgliedern gehörten unter anderen Theodor Hildebrandt, Oswald Achenbach, Caspar Scheuren und Friedrich Overbeck. Der Malkasten wurde die Plattform für alle bedeutenden Maler der „Düsseldorfer Schule“ des 19.Jahrhunderts. 1849 wurde die Künstlervereinigung mit dem Beitritt Wilhelm von Schadows auch von der Akademieleitung offiziell anerkannt.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 224, Abb. S. 224, Nr. H 40
Blattmaß 249 x 325 mm
Beschriftung: Zur Jubelfeier des “ Malkasten “ … (bez. o. m. im Bild)