Zeichner*in / Karikaturist*in (Ausführung): Walter Flinterhoff (1922 - 2013)
Serientitel: 9.7.1981
Beschreibender Titel: Stinkende „Studienanstalt“ Ga(e)sdonck
Datierung: 1981 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: 2003-II-II (0176)
Sich vor den stinkenden „Gas“-Gerüchen die Nase zuhaltend, ergreift ein Mann vor einem mit GASDONCK beschrifteten Silo - ein Wortspiel mit dem Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck bei Goch - die Flucht. Hintergrund für diese Karikatur war die Geruchsbelästigung durch den Anschluss der „Studienanstalt Gaesdonck“ im Jahr 1969 an das Gocher Kanalnetz. Seitdem stank es in der Nachbarschaft der Gaesdoncker Straße.
Ga(e)sdonck
Wie üppig liegt die grüne Flur
zu Füßen uns! Und keine Spur
von Umweltschäden, von Vergiftung.
Nur nah der Augustiner Stiftung,
da ändert sich des Sängers Sinn.
Die Poesie ist plötzlich hin.
Der hehre Ort erhab’nen Geistes
ist Ursach‘ des Gestanks. Da reißt es
selbst den, der sonst nicht zartbesaitet
vom Sitz, falls er die Nase weitet.
Das animiert mich, anzuregen,
doch höhern Orts zu überlegen,
des Augustinianums Namensschild
zu ändern, wie auf diesem Bild.
Das scheint mitnichten ungebührlich.
Gas stinkt. Das ist allzu natürlich.
(aus: Walter Flinterhoff: Von Flint auf’s Korn genommen…, Umbach-Verlag, Kalkar, 1983)
- Walter Flinterhoff – Von Flint auf’s Korn genommen. 47 Stück „Hoch- und Niederwild“ aus den Jagdgründen des Kreises Kleve in Wort und Bild zur Strecke gebracht, Kalkar 1983, S. 37, Abb. S. 38
- Flint: Kle-Blätter, zum Strauß gebunden, Kleve: B. C. Koekkoek-Haus 2002
Blattmaß 105 x 135 mm
Beschriftung: G A S D O N C K (bez. M.)
Signatur: FLINT (bez. l.M.)