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Maler*in (Ausführung): Unbekannter Künstler

Beschreibender Titel: Ansicht vom Kirmesthal, aus: Album der Schwanenburg zu Kleve (Blatt 6 von 8)

Datierung: 1815 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Graphik

Inventar Nr.: 1994-01-01 (Blatt 6)

Beschreibung

Blatt 6

Die letzten drei Zeichnungen zeigen Ansichten und Querschnitte der Burg. Auf Blatt 6 ist die „Ansicht vom Kirmesthal“ abgebildet. Diese zeigt die am meisten dargestellte östliche Seite der Burg in ziemlich globaler Wiedergabe. So fehlt die Inneneinteilung der meisten Fenster, die nur als schwarze Felder angedeutet sind. Auch das Material der Dächer und die Gestaltung der Mauerwände sind nicht gut ersichtlich. Ein Vergleich zwischen diesen Zeichnungen und den Ansichten der Burg von Jan de Beijer und Paulus van Liender um 1750 zeigt, daß die von Pieter Post für Johann Moritz von Nassau-Siegen hergestellte Quasi-Uniformität beibehalten wurde.

Pieter Post hatte die unterschiedlichen mittelalterlichen Bestandteile sowie die gotische Kapelle ersetzt durch eine regelmäßige Wandgliederung mit gleich­förmigen Fenstern, und spielerische Elemente wie Renaissance-Erker durch schlichte, herausragende Risalite. Läßt man den Abbruch des Rittersaales außer Betracht, dann sind die einzigen, ins Auge fallenden Änderungen die Senkung des Zimelienturmes, der bei Pieter Post seine ursprüngliche Höhe erhalten hatte.

Nach 1750 wurde das Mauerwerk dieses Turmes abgerissen bis zur Höhe seines schmalen nördlichen Anbaues, der ein steiles Pultdach besaß, das sich gegen die östliche Stirnwand von Posts ost-westlichen Zwi­schenflügel lehnte. Dieser Giebel, ursprünglich als Treppengiebel gestaltet, ist im Jahre 1815 schon abgebröckelt, wie der Zeichner mit einer gezackten Linie andeutet. Auch der jetzt gesenkte Teil des Zimelienturmes erhielt ein Pultdach, das gegen das Dach des Audienzsaalteiles anlehnte.

Von dem als Antiquitätensaal eingerichteten Geschoß ist gerade ein Fenster sichtbar. Dies ist das sowohl auf dem Grundriß der II. Etage sowie auf der Radierung von Rousseau erkennbare Fenster der östlichen Wand. Das kleine Rundbogenfenster darunter muß als Lichtöffnung fungiert haben für eine Art Dienstraum oder einen geheimen Gang, dem wir auf dem letz­ten Blatt wiederbegegnen werden.

Ein letzter Rest der Keller unter dem Rittersaal steht wohl noch bis auf beträchtliche Höhe: Der Mauerteil ganz links mit einem Fenster ist der kleine Flur, der auf dem Blatt 1 mit dem Buchstaben „d“ angedeutet wird und laut Farbe auf den Abbruch durch den Käufer, Maurer Meister Peters, wartet. Auch dieses Detail werden wir noch wiedersehen.

Eine wichtige Änderung fällt auf bei dem Wohnteil der Burg, in dem nordöstlichen Flügel. Hier hatte Pieter Post einen auskragenden Erker, den wir von der Stadtansicht von Hendrik Feltman, herausgegeben von Jacob van Biesen 1653, kennen, sowohl nach oben wie nach unten vergrößert, so daß er ein turmartiges Risalit wurde. Daneben war ein polygonaler Erker von zwei Geschossen, ebenfalls auf Feltmans Ansicht zu erkennen, von Pieter Post zu einem vieleckigen Ausbau mit einem Treppentürmchen ver­ändert.

Auf den Zeichnungen der Burg von Osten der Gebrüder van Liender aus dem Jahre 1752 ist diese Situation gut erkennbar. Wie aus dem Album her­vorgeht, ist diese Anlage bereits 1815 verschwunden und durch ein Fenster ersetzt. Eine bogenförmige Linie in dem Mauerwerk bildet wahrscheinlich die Baunaht des Anschlusses an den mittelalterlichen polygonalen Erker. Zwei ovale Fenster daneben, die die Van Lienders zeichneten, sind vor 1815 schon reduziert zu einem einzigen Fenster, das teilweise zugemauert und nur mit einem kleinen rechteckigen Blendrahmen versehen ist. Auch die schon im 16. Jahrhundert bestehende ummauerte Terrasse an der nordöstlichen Ecke der Burg, die mit Ecktürmchen geschmückt war und wahrscheinlich als Privatgarten für die Bewohner fungierte, gerät 1815 in Verfall: Die Ummauerung ist nur noch teilweise erhalten und die Türmchen, die Felt­man und die die van Lienders zeichneten, sind verschwunden.

Ein weiteres Bild der immer zunehmenden Verschlechterung der Burg bietet der nur teilweise wiedergegebene Schwanenturm: Der überdachte Wehrgang des unteren Teiles des Turmes ist schon 1780 durch eine schlichte eiserne Balustrade ersetzt.

Literatur
  • Lemmens, Gerard: Das Schloß zu Kleve. Ein Album aus dem Jahre 1815, hrsg. v. d. Freunden der Schwanenburg Kleve e.V., Kleve 1994
Material/Technik:
Aquarell
Maße:
Blattmaß 480 x 650 mm
Geographischer Bezug:
Kleve (Dargestellter Ort)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte / Freunde der Schwanenburg e.V.
Kontakt:
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