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Maler*in (Ausführung): Unbekannter Künstler

Beschreibender Titel: An­sicht und Profil nach den Linien ABC, aus: Album der Schwanenburg zu Kleve (Blatt 7 von 8)

Datierung: 1815 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Graphik

Inventar Nr.: 1994-01-01 (Blatt 7)

Beschreibung

Blatt 7

Das siebte Blatt zeigt zwei Darstellungen, die beide mit den Bauteilen um den oberen Innenhof der Burg in Bezug stehen. Die wichtigere ist die „An­sicht und Profil nach den Linien ABC“, rechts. Um mit dieser „Ansicht“ anzufangen:

Am meisten fällt natürlich der Schwanenturm ins Auge, der hier im Zustand der Wiederherstellung nach dem Brand des Helmes im Jahre 1740 und der Entfernung der Zinnen und des oberen Teiles der auskragenden Eck­türmchen im Jahre 1768 wiedergegeben wird. Das Ersetzen des unteren Wehrganges durch ein eisernes Gitter 1780 haben wir bereits auf der vori­gen Zeichnung gesehen. Auffallend ist, daß die Zeichnung ein Detail wie­dergibt, das fast keinem der Künstler-Zeichner auffiel: die sehr geringe Ver­jüngung des oberen Teiles des Turmes, die wie eine lineare Begrenzung der bekrönenden Schmuckleiste mit Bogenfriesen und kleinen Fenstern wirkt.

Oben, in der achteckigen Laterne hängen die zwei von Willem Hach­mann 1572 und 1577 gegossenen Glocken aus dem 1784 - 1785 abgebroche­nen Johannisturm. Mit diesen beiden Glocken hängt auch die einzige Ver­besserung, die dem Turm im 18. Jahrhundert widerfuhr, zusammen.

Das Zifferblatt der Uhr ist modernisiert worden. Vor 1785 besaß diese nur einen Stundenzeiger, nun ist auch ein Minutenzeiger vorhanden. Dies hängt zweifelsohne zusammen mit dem Viertelstundenschlag des Johannes­turms, der als „ Quartierturm“ fungiert hat.

Der Eingang des Schwanenturmes befindet sich an der gleichen Stelle wie heute, mit dem hoch darüber gegen das Gewölbe der Galerie angebrach­ten Gedenkstein für den Wiederaufbau der Burg, den Herzog Adolf I 1439 anbringen ließ.

Ziemlich kompliziert ist die Wiedergabe der von Post 1663 - 1666 vor den Mauern des Innenhofes erbauten Galerie mit Rundbogen und rechteckigen Pilastern, darüber ein Umgang mit über jeder Arkade ein rechteckiges Fenster.

Wie auf der vierten Zeichnung angedeutet ist, fehlte vom nordwestlichen Teil dieses oberen Umgangs die Abdeckung. Die Zeichnung zeigt die Galerie in Vorderansicht mit nur noch einem Blendrahmen (rechts) und weiter die Fenster als Löcher ohne Sturz. Dieselbe Hand, die 1817 den Einsturz und Abriß des Antiquitäten-Saales in roter Tusche auf einigen Blättern erwähnte, hat hier eingreifender geändert: mit einer roten Konturlinie deutet er, das „Neu zumbauenden Dach“ an, und mauert vier der sechs Fenster mit roten Schraffuren zu.

Ein interessantes, schwierig zu interpretierendes Detail erblickt man durch drei der oberen Fenster: Teile von gemauerten Rundbögen, die also wohl noch aus der Zeit vor der Hinzufügung der Galerie vor die Mauern des Innenhofes stammen werden, und möglicherweise von der (spät-) roma­nischen Bauphase der Burg herrühren.
Im Querschnitt sehen wir schließlich den östlichen Flügel, durchschnit­ten lt. der Linie A-B-C, die auf den drei Geschoßplänen auf den Blättern 3-5 angedeutet ist.

So sehen wir außer der östlichen Galerie mit dem dort erhalten geblie­benen oberen Umgang das überwölbte kellerartige Untergeschoß, das „Deli­berationszimmer“ mit einer aus dem späten 18. Jahrhundert gemauerten Kaminnische, in der ein hoher, gußeiserner „Säulenofen“ steht, und darüber ein „Geschäftszimmer“ mit einem hohen Dachboden.

Die sehr einfache Dachstuhlkonstruktion hat einen liegenden Stuhl und in der Spitze einen Hahnenbalken. Mit diesem Dachstuhl scheint etwas los zu sein: mit brauner Tusche ist an den Beinen des Stuhles gepfuscht worden. Rechts oben ist kaum erkennbar der Dachstuhl nachgezeichnet worden mit der Hinzufügung eines Pfettenbalkens auf der scherenförmigen Sparren­konstruktion und geraden an Stelle von gebogenen Kopfbändern in den Ecken. Dies könnte auf eine Wiederherstellung des Dachstuhles wegen der in der Mitte durchbiegenden Dachflächen weisen.
Links auf dem Blatt ist in demselben Maßstab ein „Profil nach den Linien F 6“ gezeichnet, verweisend auf die Andeutung der ersten beiden Etagen­pläne (Blatt 3-4).

Einigermaßen verwirrend wegen des Nebeneinander mit dem ersten Profil, das von links nach rechts, West-Ost-orientiert ist, ist hier der Westen rechts situiert. Ursprünglich sah man hier den Querschnitt der dachlosen westlichen Galerie und daran grenzend die 1817 „Abgetragene Ruinen“. Konsequent sind diese beiden Bauteile an der Westseite des Schwa­nenturmes auch hier mit roten Strichen später als abgetragen angedeutet.

Ebenso sind auf sehr ungeschulte Art und Weise die Umbauten und das neue Dach der Galerie angedeutet.

Literatur
  • Lemmens, Gerard: Das Schloß zu Kleve. Ein Album aus dem Jahre 1815, hrsg. v. d. Freunden der Schwanenburg Kleve e.V., Kleve 1994
Material/Technik:
Aquarell
Maße:
Blattmaß 480 x 650 mm
Geographischer Bezug:
Kleve (Dargestellter Ort)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte / Freunde der Schwanenburg e.V.
Kontakt:
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