Zeichner*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)
Künstlertitel: Entwürfe für Ein- und Zwei-Mark-Stücke
Datierung: 1949 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: 2021-12-02 (171)
Werkverzeichnis Nr.: WV Z 221
“[…] Ich fühle keine Bindung an irgendeine Arbeit, es sei denn, dass ich die Entwürfe für neue 2-MArk-Stücke überlege, aber damit hat es seine zwei Seiten. Die technischen Möglichkeiten sind heute derart gewandt, dass man sozusagen alles verkleinern oder vergrößern kann, wie man will, so dass man also nicht mehr in der Größe zu arbeiten braucht, in der es ausgeführt wirken soll. Und das ist gerade das Schlimme und im falschen Sinne veführerisch. Während ich die Form und den Ausdruck gerade dadurch finde, das ich mich der verlangten Größe anpassen muss, dass ich also z.B. ein Geldstück, je kleiner es ist, in immer gröberen zusammenfassenden Formen arbeiten sollte, kann ich durch die Mittel der Technik nun eine ganz große modellierte Münze mechanisch in klein übertragen, ich achte also gar nicht mehr auf ihre Deutlichkeit in ihrer Verkleinerung. Als Künstler kann ich mich diesem Unfug auch gar nicht mehr entziehen, denn man verlangt von mir eine groß modellierte Nüze, die ja (so wird begründet) von keinem Künstler so wunderbar genau in klein modelliert werden könnte, eine Münze, die in ihrer Formgebung einer Münze der besten persischen Epoche z.B. entsprechen würde, und außerdem behauptet man, sie würde zu leicht nachgemacht werden können, dieser Einwand ist insofern richtig, als dem Publikum der Unterschied zwischen einer solchen persischen „groben“ Formgebung und einer schlechten Fälschung abgeht. […]“
- Ewald Mataré - Zeichnungen, Holzschnitte, Aachen 1987, S. 194, Abb. S. 194, Nr. 221
- Ewald Mataré – Tagebücher 1915 bis 1965, herausgegeben von Sonja Mataré und Sabine Maja Schilling, Köln 1997, S. 365f