Zeichner*in (nach): August Querfurth (1696–1761)
Stecher*in (Ausführung): Ernst Ludwig Creite
Beschreibender Titel: Kloster Kamp aus der Vogelschau
Datierung: 1747 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: SAK 2642
Die Vogelschauansicht der barocken Klosteranlage Kamp geht auf die Vorlage des Schlachtenmalers August Querfurth, einem Schüler des Georg Philipp Rugendas, zurück. Porträt und Wappen des Fürstabtes Franz Daniels (1735–1747) und der Grundriss der Klosteranlage sind oben zu sehen. Auf diesen Abt geht der prachtvolle Ausbau des Klosters im 18. Jahrhundert zurück.
1122 wurde die Abtei, ältestes Zisterzienserkloster auf deutschem Boden, gegründet. Bis zur Reformationszeit war Kamp, auch Alten Kamp genannt, eines der bedeutendsten geistigen Zentren am Niederrhein mit Tochtergründungen in ganz Europa. Durch den Dreißigjährigen Krieg vertrieben, kehrten die Mönche 1640 zurück. Die zerstörte Kirche und die Klostergebäude wurden bis 1700 erneuert, sie machen auf der Darstellung das Zentrum aus (2-4). Links davon ist die von Abt Daniels 1740 neuerrichtete Prälatur im italienischen Baustil (1 = newe Abdeij) zu sehen. Der prunkvolle Klostergarten (15-16) mit seinen Terrassen und den geometrisch angelegten Beeten ist verwandt mit den Gartenanlagen, die sich Friedrich II. von Preußen seit 1744 bei seinem Schloss Sanssouci in der Nähe von Potsdam anlegen ließ. Der Kamper Terrassengarten wurde unter Abt Daniels von dem Kamper Mönch und Architekten Benediktus Bücken angelegt. Im Hintergrund schließen sich Wirtschaftsgebäude (6-14) und das neu errichtete Gerichtshaus an. 1739 wurde die Abtei reichsunmittelbar, Kurfürst Clemens August von Köln verlieh ihr die Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit.
Nach der Säkularisation wurde die Prälatur abgerissen und die Gärten wurden eingeebnet. 1954 zogen Karmeliter in das Kloster ein und 1990 konnte die Wiederherstellung der Anlagen nach historischem Vorbild abgeschlossen werden.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 243, Abb. S. 243, Nr. I 11
- Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr, Stiftung Ruhr Museum, Essen, 13.12.2021 - 31.07.2022
Blattmaß 582 x 767 mm
Passepartoutmaße 700 x 999 mm
Signatur: Querfurth del. / Creite sc. (bez. u.r.)
öffentliche Gärten, Park
Landkarten, Atlanten
Prospekt einer Stadt, Stadtpanorama, Silhouette einer Stadt
Stadtansicht; Landschaft mit von Menschen errichteten Anlagen
öffentliche Straße
Malerei, Zeichenkunst und Graphik
Angerhausen, Robert
Ausstellung Der Niederrhein, Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen (1993 : Kleve, Kreis Kleve)
Museum Kurhaus Kleve. Ewald-Mataré-Sammlung