
Zeichner*in (Ausführung): Abraham Rademaker (1676/1677–1735)
Beschreibender Titel: Ansicht der Schwanenburg in Kleve, eine der Zeichnungen für Matthaeus Brouerius van Nidek, „Kabinet van Nederlandsche en Kleefsche Oudheden“ (hrsg. bei Isaac Tirion, Amsterdam, 1725)
Datierung: 1719 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: SAHz 064
Abraham Rademaker bildete sich selbst als Zeichner, Maler und Kupferstecher aus und war auch als Kunsthändler tätig. Seit 1706 wohnte er in Amsterdam, wohin er seinem Bruder Gerrit, ebenfalls Maler, folgte. Seit 1730 lebte er in Haarlem, wo er 1732 in der dortigen Künstlergilde eingeschrieben war. In religiöse Streitigkeiten verwickelt, wurde er 1735 erschlagen. Seiner Witwe vermachte er eine bedeutende Kunstsammlung. Rademaker war vor allem als topographischer Zeichner tätig und arbeitete meist nach älteren Vorlagen des 17. Jahrhunderts, unter anderem auch nach Herman Saftleven. Etwa 600 seiner Blätter veröffentlichte er in verschiedenen topographischen Sammelalben, wie 1725 das „Kabinet“ von Matthaeus Brouerius van Nidek, 1730 die „Hollandsche Arkadia“ und 1732 „Rhynlands fraaiste gezichten“ (Verlag Tirion, Amsterdam).
Den Blick auf die Schwanenburg von der Stadtmauer auf der Stechbahn zeichnete Rademaker nach einer älteren Vorlage von um 1650. Ein Stich nach dieser Zeichnung mit der Datierung der Vorlage erschien im „Kabinet“ (Nr. 285).
Der Zeichner stand auf der Stechbahn, mit dem Blick auf den Burgberg gerichtet. Die Burg ist noch nicht umgebaut (der Umbau erfolgte erst später, 1664 bis 1666), im Vordergrund schließt sich die Unterstadt an. Bei dem hohen Haus ganz links handelt es sich wohl um das topographisch nicht exakt wiedergegebene Weyersche Haus. Es folgt rechts der Turm des Mitteltores, den Brouerius van Nidek fälschlicherweise als den 1676 gebauten Turm der reformierten Kirche bezeichnete. Am Hang des Kermisdalberges rechts ist der Taubenturm zu sehen.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 271, Abb. S. 271, Nr. J5 d
Betitelung: The Castle att Cleve (bez. u.M. auf Aufsatzpapier)