Stecher*in (Ausführung): Paul Gustave Doré (1832–1883)
Beschreibender Titel: Doré-Bibel
Alternativer Titel: Die Bibel
Datierung: nach 1866 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: 2021-12-08 (097)
Paul Gustave Doré machte sich Mitte der 1850er Jahre in Paris einen Namen als Buchillustrator. Für das „Buch der Bücher, die Bibel, schuf Doré Zeichnungen, die mit modernen Methoden und industriellen Techniken reproduziert wurden. Teilweise nutzte er auch die Photographie, um seine Entwürfe in Holzstiche zu übertragen, welche besonders hohe Auflagen von einem Druckstock ermöglichten.
Mit filigranen Linien und stark differenzierten Hell-Dunkel-Abstufungen gelang es Doré, den tonigen und plastischen Charakter seiner Kompositionen zu erzielen. Die französische Ausgabe des Alten und Neuen Testaments mit insgesamt 288 ganzseitigen Holzstichen erschien 1866. Beteiligt waren insgesamt 35 verschiedene Stecher, darunter führende Reproduktionsstecher der damaligen Zeit wie Héliodor Pisan, von dem auch das Frontispiz stammt: Die Erschaffung des Lichts. Im Zentrum dieser Komposition schwebt Gottvater auf einem Wolkenberg und vollzieht mit gebieterisch erhobenem Arm den Schöpfungsakt. Die Dynamik der Schöpfung wird durch den gekonnten Einsatz von Licht und Schatten und den aufgetürmten, plastischen Wolken hervorgehoben. Dieser Effekte bediente sich Doré ebenfalls, um die Dramatik anderer Bibelszenen zu unterstreichen.