Kupferstecher*in und Verleger*in (Ausführung): Georg Joseph Cöntgen (1752–1799)
Beschreibender Titel: Die Belagerung von Wesel
Historischer Titel: Siege De Wesel
Datierung: 1760 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: SAK 1224
Der Mainzer Verleger Cöntgen, der 1779 in Frankfurt eine Zeichenschule gründete, gab Stichreihen über die Schlachten des Siebenjährigen Krieges und der napoleonischen Kriege heraus. Der Plan der Festung Wesel und ihrer Umgebung gibt den Verlauf der Ereignisse von 1760 am Niederrhein wieder: Nachdem die Alliierten die Lippe überquert hatten, legten sie Laufgräben im Nordosten der Stadt (A) und einen Brückenkopf auf dem linken Rheinufer bei Büderich (B) an. Bei der alten Landwehr (C) im Nordosten der Stadt war die Ausgangsstellung für die Belagerungsarmee. Am gegenüberliegenden Lippeufer befanden sich die Stellungen der Reserve (D). Die Sicherung der Landwehr (E) und die Laufgräben südlich der Stadt (F Tenbergs Haus) sind angegeben.
Friedrich II. der Große hatte 1757 die Festung Wesel den Franzosen überlassen müssen, womit diese den Rheinübergang nach Norddeutschland und die Rheinschiffahrt beherrschten. Der Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, Neffe Herzog Ferdinands von Braunschweig, belagerte die Festung seit dem 9. Oktober 1760 zunächst erfolgversprechend, da dem französischen Kommandanten Castella nur eine kleine Besatzung zur Verfügung stand. Als aber Nachschub unter dem Marschall de Castries heranrückte, wurden die Alliierten am 16. Oktober bei Kloster Kamp geschlagen. Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig musste den Rückzug über den Rhein antreten.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 172 f., Abb. S. 173, Nr. F 20