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Bildhauer*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Grasende Kuh I.

Datierung: 1930 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2022-XI-I

Werkverzeichnis Nr. (neu): WV P 69a

Werkverzeichnis Nr. (alt): WV P 63a

Tagebucheintrag

Lill-Pellinge, Finnland, 30. Mai 1930:
„Morgen bin ich eine Woche hier. Am 16. Mai bin ich von Berlin nach Hamburg gefahren, besorgte mir dort Holz und fuhr abends nach Lübeck, wo ich am 17. um 4 Uhr mit dem Schiff nach Helsingfors fuhr… […] Was am schlimmsten [war], war die Erkenntnis, daß es hier gar kein Rindvieh gab, daran hatte ich gar nicht gedacht, doch mein Holz war hier, ich selbst müde des Herumreisens. Auf der Nachbarinsel fand ich dann noch ein paar Tiere draußen, und nun habe ich auch von meinem Wirt endlich herausbekommen, daß auch er eine Kuh hat, sie aber vor dem 15. Juli nicht ins Freie kommt. Gleich am zweiten Tag begann ich, nochmals draußen Kühe zu zeichnen, und habe dann gleich mit einer kleinen Arbeit angefangen. Diesmal eine fressende Kuh. Ich habe mich immer etwas gehütet, dieses Problem anzugreifen, ich weiß nicht warum, ist es doch fast ein normaler Zustand beim Rindvieh, den Kopf auf der Erde zu haben, beinahe so oft oder noch öfter als geradeaus. An das ganze Problem Kuh gehe ich nun heran, doch hatte ich mir eine ideale Wiese für diesen Sommer vorgestellt, wo ich auf der Fläche die Tiere in aller Ruhe, befreit von allem beobachten konnte. In der Praxis ist es immer anders, und so muß es auch so gehen. Diese kleine Arbeit soll mich nur dem ganzen Problem wieder nahebringen […]“

Kurzbeschreibung

Skulpturen von Kühen sind zentral für Matarés Plastik. Die Kuh ist ein Thema, mit dem sich der Künstler ein Leben lang beschäftigt hat. Die „Grasende Kuh I.“ von 1930 ist ein äußerst seltenes, in der Patinierung exzellent erhaltenes Exemplar mit imposanter Körperlichkeit, von dem nur wenige Güsse bekannt sind. Thematisiert wird das Geschöpf Kuh beim Nahrung aufnehmen – eine von drei essentiellen Zuständen des Tieres (die Kuh, „sie steht in vollendeter Ruhe, sie liegt in vollendeter Ruhe, sie frisst in vollendeter Ruhe“, so Mataré). Selten ist, dass die Kuh hier mit der Nase auf der Platte gezeigt wird.

Die vorliegende Arbeit stammt aus bester Provenienz, aus dem Personenkreis um Ewald Mataré und Joseph Beuys. Sie kommt von Lukas Basqué, dem Enkel von Ilse und Fritz Steinert und dem Sohn von Willi Basqué. Die Familie Steinert/Basqué stammt aus Krefeld, wo sie das einzige Gebäude des berühmten Architekten Hans Poelzig in Nordrhein-Westfalen bewohnte, an dem Mataré an der Fassade auch ein Relief erschaffen hat. Ilse und Fritz Steinert waren jahrzehntelang eng mit Ewald Mataré befreundet.

Literatur
  • Werkverzeichnis „Ewald Mataré – Das plastische Werk“, bearb. v. Sabine Maja Schilling, Köln 1987, S. 164, Abb. S. 164, Nr. 63a
Material/Technik:
Bronze
Maße:
Objektmaß mit Sockel 11 x 21 cm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: M (bezeichnet auf der Plinthe mit Monogramm von Mataré)
Geographischer Bezug:
Lillpellinge (Entstehungsort)
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung; Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.; erworben mit Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen und der Förderstiftung Museum Kurhaus Kleve; Herkunft aus der Sammlung Lukas Basqué
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.