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Künstler*in (Ausführung): Joseph Beuys (1921–1986)

Künstlertitel: mit Schwefel überzogene Zinkkiste (tamponierte Ecke)

Datierung: 1970 - 1974 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 1990-III-I

Beschreibung

Anfänglich – 1970 – geplant war von Beuys das vorliegende Multiple nur mit einer Zinkkiste, die mit Schwefel überzogen war, ab ca. 1974 kam die zweite, „rohe“ Zinkkiste dazu. Beide Kisten sind zum Betrachter hin offen. Die ursprünglich angedachte Kiste, die mit Schwefel überzogen ist, ist mit einem kleinen dreieckigen Stück Gazetampon in der linken unteren Ecke versehen. Die Materialien fungieren für Beuys als Katalysatoren und Überträger bestimmter Eigenschaften und Prozesse. Die offenen Kisten symbolisieren den vernunftgesteuerten Menschen (oder sogar seinen Kopf), der aufnahmefähig und offen für Veränderungen ist. Die streng geometrischen Formen der Kisten visualisieren rationale Komponenten, die Materialien geistige Qualitäten. So ist Zink ein natürliches Element, das sich in der Natur findet, vom Menschen aber auch wegen seiner Leitfähigkeiten eingesetzt wird. Zink dient als Anode, die den Strom von der Batterie auf ein anderes Gerät leitet. Schwefel ist leicht entflammbar und symbolisiert somit einen Überträger geistiger Energien. Diese Funktion wird durch die Gaze intensiviert, die als Filter für die von außen einströmenden Energien fungieren. Das weiche Material des Tampons steht im Kontrast zur geometrischen Form der Kisten. Die Ecke stehe für die konträre Tendenz des menschlichen Geistes, die auch in quadratischen Räumen, quadratischen Häusern und quadratischen Städten zum Ausdruck komme. Im weiteren Sinne sei das auch für das erstarrte System unserer Kultur, Wissenschaft und Lebensumstände umzumünzen, so Beuys.

Literatur
  • Werkverzeichnis „Joseph Beuys – Multiples, Werkverzeichnis Multiples und Druckgraphik 1965 – 1985“, bearb. v. Jörg Schellmann, hrsg. v. Edition Schellmann, 7. überarb. Auflage, München – New York 1971 – 1992, S. 60, 432, Abb. S. 61, Nr. 21
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 300, Abb. S. 279, Nr. 2.79
Ausstellungen
  • Collect the Present – Present the Collection, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 01.03.2022 - 25.09.2022
  • Joseph Beuys. Werklinien, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 01.05.2016 - 04.09.2016
Material/Technik:
Zink, Schwefel, Gazetampon; hrsg. v. Edition Tangente, Heidelberg
Maße:
Objektmaß 63 x 30,5 x 18 cm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: 76/200 Joseph Beuys (verso bez. auf der mit Schwefel überzogenen Zinkkiste)
Stempel: Hauptstrom (verso bez. auf beiden Objekten)
Geographischer Bezug:
Heidelberg (Herkunftsort)
Kleve (Standort)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Kleve, Deutschland, Schenkung aus Privatbesitz
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.