%
Menu
  • Darstellung
    • × Bilder
    • × Liste
  • Gattung
    • × Alle
  • × Aktuell ausgestellt
  • ×

Maler*in (Ausführung): Ewald Mataré (1887–1965)

Künstlertitel: Nordsee

Datierung: 1920 - 1925 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Graphik

Inventar Nr.: 1995-VIII-VI

Werkverzeichnis Nr.: WV A 1930-31

Tagebucheintrag

Raseborg, Finnland, 25.07.1931:
„[…] Mich treibt es schon lange in die Gegend der Weser oder auch nach Franken oder Baden, jedenfalls in eine echt deutsche Gegend, wenn ich nur einmal die Ruhe fände, nur Aquarell zu malen, aber so oft ich ansetze, gelingt’s nicht, und ich schmeiße alles beiseite. Ja, es gehört eine große Sicherheit gerade zum Aquarellmalen und eine Ruhe, die ich nicht besitze. Holzplastik geht mir leichter von der Hand und doch habe ich seinerzeit gerade in Paris Ansätze zu einer Aquarell-Malerei gemacht, wie sie mir vorschwebt. Solange man an den Gegenstand, den man malt, denkt, geht es nicht! – Sofort wird dann das Detail wichtig, und schon ist der Grund zum Unfertigen fertig. […]“

Burg Herstelle, Weser, 21.10.1931:
„[…] Mich drängte es, den deutschen Herbst zu genießen, und die Tage waren hier herrlich, immer deutlicher wird mir die Landschaft, und ich male ununterbrochen vom Fenster aus das Gewirre der Dächer, es ist ein langer Weg, doch wird mir manches langsam klarer. Es fehlt das rein Technische, die Kenntnis der gut mischbaren Farben, was bei Aquarellmalerei von großem Vorteil ist, und mir schwebt eine so bewusste Malerei vor, dass man den Ton schon vorher klar müsse bestimmen können, wie es denn die Chinesen machen, indem sie die Farben nummeriert angeben. Da ich sehe, dass fast bei jeder Arbeit die Reinheit der Farben während der Arbeit verloren geht, lege ich nun das ganze Schwergewicht auf diese Stelle, um auf alle Fälle hierin eine größere Sicherheit zu erlangen. Ich kann deswegen auf alles andere wie Komposition etc. keine Beachtung legen, dies muss sich zuerst bessern. […]“

Berlin, 20.12.1931:
„[…] In Herstelle machte ich während des ganzen Aufenthaltes Holzschnitte und Aquarelle und bin wohl besonders im Aquarell weitergekommen, noch ein paar Jahre werden aber noch vergehen, ehe ich die genügende Ruhe habe, um die technische Seite zu beherrschen. Immer klarer wird einem der große Vorsprung, den frühere Zeiten dadurch hatten, dass sie durch eine Schule hindurchgingen, die ihnen alle Vorbedingungen in Bezug auf Anwendung von Material, ja sogar die Vortrags- folge lehrten. Gerade im Aquarell ist eine Kenntnis des Materials besonders von Nutzen, ich wende jedenfalls dieser Kenntnis versagend Farbzusammenstellung an, die nicht die leichteste und einfachste Reinheit ergeben, aber ich will zufrieden sein, wenigstens in dieser Richtung einen Fehler zu erkennen. Hier bin ich nun damit beschäftigt, Passepartouts in französischer Manier zu machen. Ich finde nach langem Hin und Her doch diese Einrahmung als die für meine Aquarelle beste. Auch im Holzschnitt kam ich weiter, hätte ich meine Figur vom Hals, würde ich mal ein ganzes Jahr lang nichts weiter machen als Holzschnitte und Aquarelle. Ich fühle doch, dass ich nun langsam anfange, mehr alles aus einem Punkt zu erfassen und allem Problematischen aus dem Wege zu gehen. […]“

Literatur
  • Ewald Mataré – Tagebücher, Köln 1973
  • Ewald Mataré - Aquarelle 1920-1956, hrsg. u. eingeleitet von Anna Klapheck. Mit einem Werkverzeichnis von Ulrike Köcke, München 1983, S. 141, Nr. 18
  • Geißelbrecht-Capecki, Ursula / de Werd, Guido: Ewald Mataré im Museum Kurhaus Kleve, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus u. Koekkoek-Haus e.V., Kleve 1997, Nr. 18
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 347, Abb. S. 248, Nr. 3.88
  • Kat. d. Ausst. „Ewald Mataré: Die Berliner Jahre 1907 – 1932“, bearb. v. Valentina Vlašić, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (29. März – 28. Juni 2015), Kleve 2015, S. 151, Abb. S. 115, Nr. 70
Ausstellungen
  • Ewald Mataré: Zeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, 01.06.2008 - 24.08.2008
Material/Technik:
Aquarell auf Büttenpapier
Maße:
Blattmaß 240 x 350 mm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: Mataré (bez. u.r.)
Geographischer Bezug:
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Schenkung Dr. Herbert Ganter, Lügde
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.