

Maler*in (Ausführung): Jan Baegert (um 1465–um 1535)
Beschreibender Titel: Christus am Kreuz mit Heiligen und Stifter
Datierung: 1490 - 1510 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: 2024-06-03
Inventar Nr.: SMW 2001/0008
Christus am Kreuz ist das Bildzentrum. Der Längsbalken, der mit einem Spalt fest im Boden verankert ist, teilt die Abbildung in zwei symmetrische Teile, der Querbalken schließt die obere Bildkante beinahe bündig ab. Vor dem Kreuz liegt der Totenschädel Adams, der anzeigt, dass Jesus durch seinen Tod die Sünde Adams überwunden hat. Obwohl das Blut aus seiner Stichwunde an der Brust an seinem Leib bis unterhalb seines Lendenschurzes herabgeflossen ist, weist der Gekreuzigte noch offene Augen auf, mit denen er auf seine Mutter herabblickt. Diese steht mit in sich gekehrter Miene und zum Gebet gefalteten Händen links neben ihm, gekleidet in ein dunkelblaues Gewand und in ein Kopftuch mit goldenen Borten, unter dem sie eine weiße Rise trägt.
An ihrer Seite steht der Hl. Augustin († 430), einer der vier lateinischen Kirchenväter, der in reichem Ornat, mit Mitra, Bischofsstab und Pluviale gekleidet ist. Zu ihren Füßen ist in hierarchisch deutlich kleinerer und somit untergeordneter Position der Stifter des Gemäldes in kniender und betender Haltung dargestellt. Er trägt die Ordenstracht der Zisterzienser, eine weiße Tunika mit schwarzer Kukulle. Seine Haare sind zu einer Tonsur geschnitten, als Zeichen seiner Hingabe zu Gott.
Die Figur ähnelt – in Körperhaltung, Physiognomie und Malweise – dem Stifter auf einer Hieronymus-Tafel, die dort jedoch die weiße Ordenstracht der Kartäuser trägt. Bei wem es sich dabei handelt, ist unklar. Rechts vom Kreuz ist der Hl. Johannes mit blonden Locken und einem roten Gewand zu sehen. Ihm zur Seite steht die Hl. Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, wodurch sie Baegert auf seinem Gemälde in entsprechend exklusiver Kleidung präsentiert. Sie trägt ein Kleid aus Goldbrokat mit einem schwarzen Mantel, der von einer Brosche zusammengehalten wird und den sie seitlich zum Schutz über ihren hochschwangeren Bauch zieht. Über ihrem weißen Schleier erhebt sich eine opulente Krone. Zweifelsfrei erkennbar ist sie an dem Kreuz, das sie in ihrem Arm hält und als ihr Attribut gilt, fand sie doch Reste des Kreuzes Christi sowie den Ort des Heiligen Grabes.
Das Bild verfügt über ein interessantes architektonisches Detail im Hintergrund: den Ausschnitt eines eindrucksvollen Festungsturmes, der frappante Ähnlichkeiten zur Klever Schwanenburg aufweist.
- Kat. d. Ausst. „Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters“, bearb. v. Valentina Vlašić, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Ausstellung im Museum Kurhaus Kleve (24. März – 23. Juni 2024), Kleve 2024, S. 178, Abb. S. 179, Nr. 6
- Schönheit und Verzückung. Jan Baegert und die Malerei des Mittelalters, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 24.03.2024 - 23.06.2024
Bild, Gemälde
der gekreuzigte Christus mit Maria und Johannes zu beiden Seiten des Kreuzes
das Kreuz als Christussymbol
das Kreuz in Verbindung mit Christus
Baegert, Jan
Museum Kurhaus Kleve. Ewald-Mataré-Sammlung
Schwanenburg <Kleve, Kreis Kleve, Motiv>
Städtisches Museum Wesel