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Künstler*in: Ursula Fesca

Lebensdaten: 1900–1975

Funktion: Keramikerin

Anzahl Werke: 127

Biographie

Ursula Fesca ist im Bereich der Entwerfer*innen für Keramik sicher eine der bedeutendsten in Deutschland gewesen. Nach einem Kunststudium 1920 in Dresden spezialisierte sich Fesca in Berlin schnell auf die Keramik, eine Fachrichtung, mit der sie an der Zeichen- und Kunstgewerbeschule unter Hermann Harkort in Kontakt kam. Nach einer Ausbildung 1923/1924 bei Willi Jaeckel in Akt- und Porträtzeichnen in Berlin wurde sie 1924 kunstgewerbliche Leiterin in der Steingutfabrik Velten-Vordamm, wo sie unter dem Einfluss des Bauhaus-Schülers Theodor Bogler stand, es jedoch leider versäumte, ihre Produkte zu marken, weshalb sie heute schwer zu identifizieren sind.

1928 wechselte Fesca zur Steingutfabrik Elsterwerda. Ihre dortigen Entwürfe zeichnen sich durch eine hohe Farbigkeit aus, die im Grundgestus konstruktivistisch sind, deren strenge Linien durch aquarellhaftes Verlaufen der Farben jedoch aufgelöst werden und daher etwas Schwebendes, Leichtes erhalten.

Auch hier noch werden ihre Stücke selten namentlich mit dem später charakteristischen „F“ gekennzeichnet, durch Forschungen können ihr jedoch viele der hier vorhandenen Teller, Vasen, Dosen u.a. zugeordnet werden.

Es lassen sich vier Produktgruppen von Ursula Fesca in Elsterwerda (gemäß der Auskunft der Keramikforscherin Karla Bilang) unterscheiden:
1. konzentrisches Streifendekor
2. reine Farbbänder bzw. Farbflächen
3. Kombination von Linie und Farbfläche
4. Kombination von Linie, Fläche und stilisierter Form

1931 ging Ursula Fesca schließlich an die Steingutfabrik Wächtersbach, wo sie ihre längste und erfolgreichste Schaffensphase hatte. Sie wurde dort Nachfolgerin von dem langjährigen Formgestalter Carl Bull. Auch hier begann sie neue Formen und Muster einzuführen (z.B. zylindrische mit gebauchten Formelementen zu verknüpfen, gerillte und glatte Wandungen miteinander zu kombinieren), erprobte neue Techniken und entwickelte neue Produkte von zeitloser Ästhetik, die den Zeitgeschmack der 1930er Jahre widerspiegelten und zu absoluten Klassikern der modernen Keramik wurden.

Anfang der 1930er Jahre kreierte sie beispielsweise das „Haarlem-Service“ mit farblich abgesetzten Tüllen und Griffen, das in rot-schwarz herausragend war, oder in den 1950er Jahren die dynamischen Formen für Vasen und Schalen mit dem „Pisa-Muster“, schwarzgrundig mit unregelmäßigen farbigen Streifen.