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Künstler*in: Wächtersbacher Steingutfabrik

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 262

Biographie

Schon 1829 wurden die ersten Vorarbeiten zur Weiterverarbeitung des hervorragenden Tons bei Schlierbach begonnen. 1832 ist das Gründungsjahr der Manufaktur, die zunächst von mehereren Kaommanditisten betrieben wurde. Die Erzeugnisse waren einfaches weißes Gebrauchsgeschirr und von den Vierziger Jahren an konnte man auch das neuartige Kupferumdruckverfahren einsetzen.
1857 war der neue Besitzer der Fürst von Ysenburg - Wächterbach.
Von 1874 bis 1890 war Max Rösler der leitend Fabrikdirektor. Es war die erste künstlerische Hochphase der Manufaktur. Komplizierte und aufwändige Entwürfe im historistischen Stil prägen jene Zeit. Die Ysenburger verweigerten Rösler eine Beteiligung, so dass er selbst eine erfolgreiche Fabrik in Rodach (1894) aufmachte.
Die zweite Phase der eines künstlerischen Höhenflugs ergaben sich einerseits aus den Entwürfen des von Rösler entdeckten und geförderten Christian Neureuther, der die kunstkeramische Abteilung leitete und der Zusammenarbeit mit der Künstlerkolonie Darmstadt. Es gab etliche Entwürfe von Josef Maria Olbrich und Hans Christiansen für Wächtersbach.
Ab 1906 kam es zur Zusammenarbeit mit Albin Müller, dem damals jüngstem Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie.
Durch den enormen Erfolg und die wegweisenden Entwürfe konnte das Unternehmen fast alle Konkurrenten in Deutschland auf die Plätze verweisen. Nach dem Tode Neureuthers 1921 wurde die Kunstabteilung für einige Jahr von Eduard Schweitzer übernommen.
Die Verpflichtung von Ursula Fesca, die schon trotz ihrer jungen Jahre durch ihre Arbeit in Velten und Elsterwerda engen Kontakt zur Bauhaus Avantgarde gehabt hatte, setzte ihre Ideen über Jahrzehnte in Wächtersbach um.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion mit Ursula Fesca wieder aufgenommen werden und Wächtersbach entwickelte sich zum größten Keramikhersteller Deutschlands. Seit den 1960er-Jahren exportierte das Unternehmen seine Erzeugnisse in viele Länder, inclusive der USA.