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Künstler*in: Georg Schmider Zell am Harmersbach

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 22

Biographie

Mit den Produkten der Zeller Keramik Manufaktur werden heutzutage eher die zwar berühmten, aber weitaus traditionelleren Dekore »Favorite« (Entwurf: Elisabeth Schmidt-Pecht) und »Hahn und Henne« (Entwürfe: Karl Schöner) verbunden – denn die äußerst minimalistischen Teegeschirre in der Sammlung, deren sicherlich am damaligen Puls der Zeit agierenden Formmeister*innen leider unbekannt geblieben sind.
Am Rande des Schwarzwalds gelegen, weist die »Zeller Keramik Manufaktur« eine über zweihundertjährige Geschichte auf, die bis in das Gründungsjahr 1794 zurückgeht, als dort Steingut nach englischem und französischem Vorbild produziert wurde. Ab 1842 wurde auch Porzellan hergestellt, bis durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 keine Porzellanmasse mehr aus Limoges bezogen werden konnte, bzw. ab 1942 die Produktion wegen Kohlemangels vollständig eingestellt wurde.
Ab 1864 wurden in Zell am Harmersbach feuerfeste Kochgeschirre, Blumentöpfe aus Majolika und Baukeramik hergestellt. Ab 1897 entstand schließlich das eingangs genannte Dekor „Hahn und Henne“, das wesentlich zum Ruhm des Unternehmens beigetragen hat. Als der gebürtige Zeller Kaufmann Georg Schmider 1907 die Fabrik erwirbt, entstehen die »Georg Schmider Vereinigten Zeller Keramischen Fabriken«, Unter ihm wird die Keramikherstellung sukzessive ausgebaut.
Die Services mit reduzierter Formensprache und schlichter Farbpalette können als durchaus gelungene Modernisierungsversuche des Zeller Produktspektrums angesehen werden, die allesamt um 1930 entstanden sind und die das Unternehmen in eine neue Ära katapultieren sollten. Bestrebungen, die die NS-Diktatur zunichte machte. Bis heute existiert die »Zeller Keramik Manufaktur GmbH. & Co. KG.« mitsamt angegliederter Heimatstube, die sich auf eine klassische Produktion in Handbemalung spezialisiert hat.