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Künstler*in: Ernst Wahliss Porzellanfabrik, Wien

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 1

Biographie




Ernst Wahliss kam aus Oschatz in Sachsen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Reisender einer Porzellanmanufaktur. Nach der Hochzeit machte er sich selbständig und eröffnete im Heinrichshof in der Kärntner Straße in Wien ein Porzellangeschäft. Die Umsätze florierten derart, dass er in der Kärntner Straße Nummer 17 im Jahre 1879 das nach Plänen von Gustav Korompay von Johann Görlich erbaute Porzellanhaus beziehen konnte.
Dort und auch in europäischen Dependancen wurden vor allem Porzellane angeboten, die in seinen Fabriken aufwändig im historistischen aber auch schon im modernen Jugendstil bemalt worden waren.
Das Warenhaus Wahliss war ein fünfstöckiges Gebäude, dessen Fassade mit blau-weißen Porzellankacheln gefliest wurde und hat die Zeitläufte überlebt. Das 1863 gegründete Porzellanhaus Wahliss steht oft im Schatten der traditionsreichen bereits 1719 gegründeten Kaiserlichen Wiener Porzellanmanufaktur. Zu unrecht, denn einerseits konnte die Firma Wahliss um 1902 die Formen der 1864 aufgelassenen Wiener Manufaktur übernehmen und garantierte so dem Kunden einen Fortbestand, eine “Nachkaufgarantie” der alten Geschirrformen und tradierten Dekore. Als Handelsreisender war der Deutsche Ernst Wahliss für die böhmische Manufaktur Fischer & Mieg unterwegs. Er kannte die böhmischen Lieferanten gut.
Er kaufte mehrere kleine Porzellan - und Keramikmanufakturen zu; die bekannteste ist sicher die Porzellanfabrik von Stellmacher & Co. aus Turn-Teplitz. Wahliss starb als außerordentlich vermögender Mann im Jahre 1900. Mit seinem aufwändigem Lebensstil , vor allem mit seinen Investitionen in Velden und Pörtschach kann man ihn zusätzlich als Motor der Kärntner Fremdenindustrie bezeichnen.