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Künstler*in: Oberlausitzer Keramische Werkstätten (Paul Jürgel)

Lebensdaten:

Anzahl Werke: 3

Biographie

Oberlausitzer Keramische Werkstätten Paul Jürgel

1918-1926 in Niederbielau; Ab 1926 bis heute in Pulsnitz




Die Blütezeit der Töpfereien in Pulsnitz lag in der Zeit der Gründung der Töpferinnung 1745 bis etwa 1880. Es gab im Durchschnitt zwischen 14 und 17 Töpfereien in Pulsnitz. 1866 wurden von den Pulsnitzer Töpfern 100 Eisenbahnwagen mit Töpferwaren beladen und nach Sachsen, Württemberg, Schlesien, Böhmen und österreich-Ungarn verschickt. Aus Böhmen kamen die Braunkohle zum Brennen und verschiedene Glasuren. Durch die Einführung des österreichischen Zollgesetzes 1880 wurde der Handel so stark eingeschränkt, dass viele Töpfereien schließen mussten und sich in Böhmen niederließen. Auch in der Töpferei Jürgel war ein Rückgang in der Produktion zu verzeichnen, und man suchte nach neuen Wegen.


Paul Jürgel besuchte 1908 die keramische Fachschule in Bunzlau und erlernte dort die Technik des Schwämmelns. Durch ihn wurde diese Technik in die Oberlausitz gebracht. Die Zugkraft der Schönheit der Dekore sollte über die Schwächen der Tonware gegenüber dem emaillierten Blechgeschirr, das um die Jahrhundertwende noch zusätzlich Konkurrenz für die Töpfereien darstellte, hinweghelfen. In der Werkstatt Jürgel waren die Muster reich und mannigfaltig. Es wurden Naturschwämme (Elefantenohren) als Kreise, Quadrate, Rhomben und Tupfen zurechtgeschnitten, in die Oxidfarbe eingetaucht, und durch An- bzw. Ineinandersetzen konnten Kanten, Blütenmotive und andere Ornamente auf die rohen Scherben getupft werden. Durch die Kombination von verschiedenen Grundmustern wurde eine überraschende Fülle in der Dekorgestaltung erreicht. Die Zahl der Variationen erhöht sich durch die wechselnde Färbung. Die Bunzlauer Grundfarben Blau, Grün und Braun wurden auf Gelb, Hellgrün, Türkis, Schwarz und Hellbraun ergänzt, so dass die Keramik durch ihre bunten und leuchtenden Dekore geprägt wird.

Nach der eigenen Werkstatt in Niederbielau kehrte er in die traditionsreiche Werkstatt der Familie nach Pulsnitz zurück.

Die Angaben wurden z.g. T. der Webseite der heute noch existierenden Töpferei Jürgel in Pulsnitz entnommen.