Schenkung für die Sammlung von Sonja Mataré: „Kopf“ (1980) von Hede Bühl

Sonja Mataré (1926–2020), die Tochter von Ewald Mataré (1887–1965) und eine der wichtigsten Mäzeninnen des Museum Kurhaus Kleve, übergab dem Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. eine bedeutende Arbeit der Bildhauerin Hede Bühl. Ihre Schenkung begründete sie in einem Begleitbrief wie folgt: 

„Aus Anlass des siebzigsten Geburtstages von Drs. Guido de Werd, des Gründers und Leiters des Museum Kurhaus Kleve, stifte ich eine Bronzeplastik, ‚Kopf, 1980, der Düsseldorfer Bildhauerin Hede Bühl dem Freundeskreis Museum Kurhaus Kleve, in den Maßen 33 x 17 x 25 cm. Frau Bühl assistierte bei Ewald Mataré 1964 und war Schülerin bei Joseph Beuys.
Meerbusch-Büderich, 6. Dezember 2018, Sonja Mataré“

So lautete es im Begleitbrief von Sonja Mataré, die zu einer der wichtigsten Gönnerinnen des Museum Kurhaus Kleve und des Freundeskreises gehört, zu dieser bedeutenden Schenkung aus ihrer Hand.

Die ausdrucksstarke Bronzearbeit der deutschen Bildhauerin Hede Bühl befand sich viele Jahre an einem prominenten Platz im Atelier ihres Vaters Ewald Mataré in Meerbusch-Büderich. Nun ergab sich aus Anlass des Geburtstages von Drs. Guido de Werd, der über Dekaden hinweg in engem Austausch mit der Stifterin stand, die Gelegenheit für einen symbolischen Dank seiner Arbeit für die Klever Museen und insbesondere für die Ewald Mataré Sammlung.

Bei der Plastik von Hede Bühl mit dem schlichten Titel „Kopf“ handelt es sich um eine figurative Arbeit in einer reduzierten Formensprache, um einen für ihr Schaffen zutiefst aussagekräftigen Bronzekopf in systemisierter, geradezu technoider Ausführung, dem es an menschlicher Individualität fehlt, dessen schlichte reduzierte Oberfläche mit auffallend bandagierten Gliederungen jedoch nahezu an altägyptische Totenzeremonielle denken lässt. Die Skulptur stellt eine treffliche Erweiterung aus weiblicher Sicht der Ewald Mataré-Sammlung und der Werke von Joseph Beuys im Museum Kurhaus Kleve dar.

Die 1944 in Haan geborene und in Düsseldorf lebende Künstlerin Hede Bühl studierte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Sepp Mages und Joseph Beuys. Von 1962–1963 war sie Meisterschülerin bei Joseph Beuys, doch sieht sie sich selber nicht nur in dessen Tradition. Tatsächlich ist sie von ihrem Einfluss her breiter aufgestellt. Von 1963–1965 arbeitete sie im Atelier von Ewald Mataré. Auch ist ihr Schaffen von den Bildhauerkollegen Wilhelm Lehmbruck, Fritz Wotruba und Marino Marini beeinflusst.

Das Werk von Hede Bühl, das 2019 prominent in einer Ausstellung im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal ausgestellt war, wurde u.a. mit dem Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin, dem Villa-Romana-Preis Florenz oder mit einem Stipendiat der Villa Massimo Rom ausgezeichnet.