Nachguss von Matarés Klever „Engel“ im Mai 2022, um seinen „Zwilling“ am Bischofshaus in Essen zu rekonstruieren

Es war eine Schreckensmeldung im Frühjahr 2021: Bei einem Sturm stürzte die vergoldete Engelsfigur, die Ewald Mataré in den 1950er Jahren für das Essener Bischofshaus schuf, vom Dach, wobei der ausgestreckte rechte Arm mit dem erhobenen Zeigefinger abgebrochen ist, der daraufhin nicht wieder aufgefunden werden konnte. Zahlreiche Medien (Rheinische Post, Bildzeitung etc.) berichteten vom Malheur, aber auch davon, dass ein „Klever Zwilling“ womöglich Rettung verheißen könnte …

In der Tat existiert eine zweite Fassung der Figur, die sich seit 1988 im Eigentum des Museum Kurhaus Kleve befindet. Laut Aussage von Sonja Mataré (1926–2020), der Tochter des Künstlers, handelt es sich bei der Klever Variante sogar um einen Probeguss, der noch vor der Essener Skulptur entstanden sein soll – der sich somit de facto also vortrefflich für einen Nachguss eignen sollte. 

Ein Jahr später haben sich die Verantwortlichen und Beteiligten über die komplizierte Materie nunmehr geeinigt. Die Sonja Mataré-Stiftung wurde befragt und hat ihr Einverständnis erteilt, dass ein Nachguss der Fassung aus Kleve stattfinden darf. Augenblicklich werden Zustandsprotokolle erstellt, die Kunstspedition Hasenkamp organisiert zeitnah einen Transport, um die Klever Figur im Museum Kurhaus Kleve abzuholen und in die traditionsreiche Kunstgießerei Kayser nach Düsseldorf zu bringen (wo u.a. auch Paloma Varga Weisz und Thomas Schütte ihre Skulpturen gießen lassen), wo ein Nachguss des Armes entstehen soll. 

Das Museum Kurhaus Kleve ist stolz und glücklich, dass seine Fassung der Figur von Mataré dazu beitragen kann, dass die Skulptur am Essener Bischofshaus wieder in der von Mataré im Original konzipierten Form rekonstruiert werden kann. 

Ewald Mataré, Engel, 1956, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, Deutschland