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Künstler*in (Idee & Konzept): Via Lewandowsky (1963)

Künstlertitel: Das Versprechen

Ehemaliger Titel: Die Vergangenheit der Zukunft

Ehemaliger Titel: GEIST

Datierung: 2017 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Plastik / Skulptur

Inventar Nr.: 2018-04-01

Beschreibung

Via Lewandowsky (*1963 in Dresden, lebt und arbeitet in Berlin) ist ein Künstler, der in großer medialer Vielfalt den Absurditäten und tragikomischen Verstrickungen der menschlichen Lebensverhältnisse auf der Spur ist. Seine biografische Erfahrung von politischen Systemwechseln und den damit verbundenen Begleiterscheinungen des Subversiven, des Mitläufertums und des paradoxen Kippens von Situationen mag dafür ebenso ausschlaggebend sein wie sein grundsätzliches Gespür für die Fragilität von Sinnentwürfen. So findet er in skulpturalen Installationen, Soundarbeiten und im öffentlichen Raum immer wieder adäquate Ausdrucksweisen für neuralgische Punkte der Umformung sicher geglaubter Gewissheiten. Auch seine Arbeit für die Ausstellung im MKK trägt die Spuren eines solchen Transformationsprozesses in sich, auch wenn sie hinter der strahlenden Präsenz der aktuellen Gestalt zurücktreten. Denn vor den mannshohen Lettern des Wortes GEIST, die metaphysisch einen halbdunklen Raum erleuchten, wird kaum ein Betrachter ahnen, dass sie ursprünglich dem Schriftzug DER SOZIALISMUS SIEGT entstammen, der in teleologischer Verheißung manch reale Tristesse illuminierte. Durch die Neukombination der Buchstaben des Wortes SIEGT zu GEIST gelingt Lewandowsky eine vollständige Umwertung der Propaganda hin zu einem vielschichtigen Imperativ menschlicher Möglichkeiten. Dass damit zugleich der kontradiktorische Begriff vom UNGEIST beschworen werden kann, gehört zu den kalkulierten Ambivalenzen, die das Werk dieses Künstlers programmatisch prägen.

In gewisser Weise versteht sich also vieles, was Via Lewandowsky seit seinem Studium in den 1980er Jahren an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden an Prozessen und Projekten initiiert hat, als Mentalitäts- und Identitäts- Recherche zum deutschen Kleinbürgertum. Das begann mit den produktiv verstörenden Performances im Umfeld der Autoperforations - Artisten, die den „Zellinnendruck“ der Agonie- Phase kurz vor dem Mauerfall schmerzhaft wahrnehmbar ausloteten. Das setzte sich fort bei seiner Teilnahme an der documenta IX (1992) und gewann globale Dimensionen durch Stipendien und Arbeitsaufenthalte u.a. in New York, Kanada, Sydney, Peking, Los Angeles und Rom. Immer war und ist er dabei auf der Suche nach Überlagerungen und Verrückungen verschiedener Sprach- und Verständnis- Ebenen, aus deren inszenierter Inkongruenz der Funke eines anderen Begreifens aufspringt. So werden in weiteren, mit GEIST verwandten Spracharbeiten latente Vorurteile aufgerufen und zugleich in Frage gestellt, etwa wenn der Begriff Vernunft in arabischer Lautschrift dargestellt wird oder der russische General-Seufzer Wie Schade! als kyrillisches Menetekel über einem Geviert ausgebrannter Sockel-Statuen prangt. Noch offensichtlicher grundieren politische Kontexte die Arbeiten für den öffentlichen Raum, beispielsweise in der anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Leipziger Montags- Demonstrationen aufgeführten Konfetti-Parade. Über die Teilnehmer ergoss sich dort ein flirrender Strom aus Papier-Partikeln, der aus den Visitenkarten ehemaliger Informanten und Stasimitarbeiter geschreddert worden war und dessen ehedem so wichtige Informationen über Decknamen und Tätigkeiten sich nun in karnevalesken Wolken entluden. Es ist dieser Umgang mit einer Form des Witzes, dessen Lachen dem Betrachter nicht selten im Halse stecken bleibt, der alle Arbeiten von Via Lewandowsky kennzeichnet und ihn fest im Welttheater des Absurden verankert.

Literatur
  • Katalog der Ausstellung „Inside Intensity. The Anniversary Show“, hrsg. vom Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Kleve 2017
Ausstellungen
  • Inside Intensity. The Anniversary Show, 20.05.2017 - 10.09.2017
Material/Technik:
5 Leuchtbuchstaben
Maße:
Objektmaß 180 x 775 x 20 cm
Geographischer Bezug:
Kleve (Standort)
Dresden (Herkunftsort)
Kleve (Ort mit spezifischem Bezug)
Status:
Ausstellung
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, Deutschland, erworben mithilfe des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Förderstiftung Museum Kurhaus Kleve und des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V.
Verschlagwortung:
Kontakt:
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