%
Menu
  • Darstellung
    • × Bilder
    • × Liste
  • Gattung
    • × Alle
  • × Aktuell ausgestellt
  • ×

Künstler*in (Ausführung): Yves Klein (1928–1962)

Künstlertitel: Monochrome bleu

Datierung: 1960 (Herstellung)

Museum: Museum Kurhaus Kleve

Typ: Kunstwerk

Gattung: Gemälde

Inventar Nr.: 1996-XI-XXV

Beschreibung

BLAU WIE DER ATLANTIK: „Ich versuche, den Betrachter mit der Tatsache zu konfrontieren, dass Farbe ein Individuum, ein Charakter, eine Persönlichkeit ist. Ich biete dem Betrachter meiner Arbeiten eine Sensibilität, die es ihm erlaubt, alles zu erfassen, was da monochrome Gemälde tatsäch­lich umgibt. So kann er sich selbst mit Farbe erfüllen, und Farbe erfüllt sich in ihm. So kann er vielleicht in die Welt der Farbe eintreten“. Schon 1956, während einer seiner ersten Ausstellungen bei Colette Allendy, definierte Yves Klein seine Kunst, schrieb fest, was auch sein Bild aus der Klever Sammlung „Monochrome bleu“ zeigt: Ein schier unendlich tiefes Blau, eine Farbe, die über das Bild hinaus weist, in die man eintaucht wie in die blauen Fluten des Atlantiks vor Biarritz oder in den Himmel über Monte Carlo.
In Farbe pur mit all ihren Assoziationen, ihren Bildern, die sie vor dem gei­stigen Auge wachruft, die der Phantasie alle Freiheiten gibt, sich in dieser Farbe zu entfalten. Die Abstraktion, die Zeichenhaftigkeit der Farbe sollte schließlich zur Rückkehr der Empfindung und zur Wiederentdeckung der Gefühlswelt führen: „Meine Bilder stellen poetische Ereignisse dar, es sind unbewegliche, schweigsame, statische Zeugen der Essenz der Bewegung und des Lebens in Freiheit, eine Flamme der Poesie im Moment des Maiens“. Er wollte, Goethe zitierend, „den Dingen eine wirkliche Existenz verleihen, die in den Phänomenen der Natur als Absicht ruhen“. Das nicht Greifbare, nicht Fassbare in der Farbe fassbar zu machen.
Eine Jury legte ihm nahe, wenigstens einen Strich, eine Linie auf eine von ihm eingereichte orange Tafel zu setzen. Klein lehnte natürlich ab und ver­folgte den Weg der Farbe weiter. Linien oder Figuren, so schien ihm, würden seine Bilder zerschneiden, die Farbe und die mit ihr verbundene Freiheit einengen, wären nur „das Fenster aus dem Gefängnis“. Es war die ungeheure Kraft des Farbpigments, die er festhalten wollte: „Lebendiges und fassbares Farbmaterial“ (so Klein) eben, das nicht durch Leim oder Öl „getötet wurde“.
Es entstanden Bilder in verschiedenen Farben, dick aufgetragen und pastos wirkend, manche glatt, andere wellenförmig oder zerkratzt, trocken und körnig oder aber satt und samtig. Aber meist waren sie blau. Denn Blau ist das Unsichtbare, sichtbar monochrom zu malen: Er wollte den blauen Himmel über der Cote d’Azur darstellen. Und wenn auch seine blauen Bilder sich ähneln, gleiche Größe haben – Klein strebte keineswegs eine serielle Fertigung an, für ihn blieb jede Bild besagtes Individuum mit einer eigen­ständigen Poesie der Farbe, die auch nur er, der Künstler, und nicht der Handwerker in ähnlicher Technik erreichen konnte.
Letztlich ging es ihm um die Überwindung des Materiellen in der Kunst: „Zuerst das Nichts, dann ein tiefes Nichts, dann zuletzt eine blaue Tiefe“.

Literatur
  • Kat. d. Ausst. „52 Werke aus der Sammlung des 20. Jahrhunderts“, bearb. v. Guido de Werd, Roland Mönig und Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der Eröffnung des Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung am 18. April 1997, Kleve 1997, Nr. 27
  • Auswahl- / Bestandskatalog „Mein Rasierspiegel – Von Holthuys bis Beuys“, hrsg. v. Guido de Werd im Auftrag des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. aus Anlass der gleichnamigen Abschiedsausstellung des scheidenden Gründungsdirektors Guido de Werd im Museum Kurhaus Kleve (9. September 2012 – 13. Januar 2013), Kleve 2012, S. 215, Abb. S. 179, Nr. 1.62
Ausstellungen
  • REVUE – Zehn Jahre Museum Kurhaus Kleve, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 26.08.2007 - 06.01.2008
  • Präsentation der Sammlung, Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung, Kleve, 18.04.2010 - 31.10.2010
  • Yves Klein, 29.03.2017 - 20.08.2017
Material/Technik:
Kunstharzfarbe auf Leinwand
Maße:
Bildmaß 40,5 x 35,5 cm
Signatur/Beschriftung:
Signatur: Pour financer la … de „Zero“ – Yves Klein – 1960 à Mouse home
Beschriftung: (Verso Widmung in französisch)
Geographischer Bezug:
Kleve (Standort)
Status:
Depot
Creditline:
Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Schenkung Sammlung Stockhausen, Krefeld
Copyright:
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Kontakt:
Bei Fragen, Anregungen oder Informationen zu diesem Objekt schreiben Sie bitte eine E-Mail mit diesem Weblink an sammlung [​at​] mkk.art.