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Künstler*in: Gebrüder Wierix

Lebensdaten:

Funktion: Drei in Kupfer stechende Brüder

Anzahl Werke: 2

Biographie

Die drei Brüder Johannes, Hieronymus (oder auch „Jeronymus“) und Anton (oder auch „Antoine“) Wierix gehören zu den fruchtbarsten Kupferstechern des 16. Jahrhunderts. Sie stammten alle drei aus Antwerpen, wo ihre Familie seit dem 15. Jahrhundert angesiedelt war. Das Datum ihrer Geburt, das uns nicht überliefert ist, läßt sich nur annähernd genau bestimmen.

Johannes Wierix dürfte in der zweiten Hälfte des Jahres 1549 geboren sein. Er fing schon mit zwölf Jahren an Kupferstiche des Albrecht Dürer zu kopieren. Bereits im Jahr 1572 wird er als Meister der Lukasgilde seiner Vaterstadt genannt. Am 28. November 1576 verheiratete er sich in Antwerpen mit Elisabeth Bloemstyn oder Blomsteen. Wann er gestorben ist, ist unbekannt. Jedenfalls war er noch 1615 als Kupferstecher tätig.

Sein Bruder Hieronymus ist um das Jahr 1553 geboren. Auch er begann seine Tätigkeit als Kupferstecher bereits mit zwölf Jahren, wurde im gleichen Jahr wie Johannes als Meister in die Lukasgilde aufgenommen, verheiratete sich, 34 Jahre alt, im Juni 1587 und starb in Antwerpen 1619.

Noch weniger wissen wir von dem Leben des jüngsten Bruders Anton. Wir erfahren nur, dass er sich im Jahr 1596 vermählte, und dass er im Jahr 1624 starb.

Als Lehrer der drei Brüder haben wir ihren Vater anzusehen, von dem wir wissen, dass er Maler war. Es ist schwer, ihr sehr umfangreiches Werk, das sich auf etwa 2055 Blätter beläuft, auseinander zu halten. Denn Johannes und Hieronymus haben ihre Monogramme oft gewechselt: J.W. oder J.H.W. bedeutet Johannes, HR, JR.W, JHE. W Hieronymus.

Bei der großen Begabung der drei Brüder für ihren Beruf ist es zu bedauern, dass sie keine bessere Ausbildung für ihn genossen haben. Als Kinder ihrer Zeit stachen sie meistens nach Bildern der aktuell beliebtesten Maler, die zumeist nach den Italienern arbeiteten. Sie stachen hauptsächlich nach D. Calvart, Frans Floris, Gerhard van Groningen, Martin van Heemskerk, Marteen de Vos, Johannes Stradanus, B. Spranger etc. Nur vereinzelt dienten ihnen Gemälde älterer niederländischer Meister als Vorlage.

So stach Hieronymus die Grablegung nach Rogier van der Weyden, Maria unter dem Kreuze nach Mabuse, und den H. Hieronymus nach Pourbus, Anton den H. Lucas, die Madonna malend, nach Quinten Metsys.

Am beliebtesten unter ihren Arbeiten waren ihre kleinen Andachtsbilder, die man bequem in Gebetbücher legen konnte. Sie standen hierbei ganz unter dem Einfluß der Jesuiten und lieferten ihre Ware fabrikmäßig für den Versand in alle Welt. Nebenbei schufen sie zahlreiche Bildnisse berühmter Persönlichkeiten ihrer Zeit. Diese Porträts werden noch heute von Sammler*innen hoch geschätzt, während ihre übrigen Werke weniger beachtet werden.

Biographie entnommen: https://www.deutsche-biographie.de/sfz98004.html