
Zeichner*in und Kupferstecher*in (Ausführung): Gebrüder Wierix
Beschreibender Titel: Porträt des Joos van Cleve (1485–1541)
Historischer Titel: Iusto Clivensi Anverpian Pictori
Datierung: 1572 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: SAK 2140
Das aus einem Album mit Malerbildnissen, zu denen der Dichter Dominicus Lampsonius (1532–1599) die Verse schrieb, stammende Porträt zeigt den Maler Joos van Cleve (Kleve um 1485–1540/41 Antwerpen), einen der bedeutendsten und rätselhaftesten Gestalten der Kunstgeschichte der Renaissance. Der vom Niederrhein stammende Künstler mit eigentlichem Namen van Beke, gehörte von 1511–1540 der Antwerpener Malergilde an, der er dreimal vorgestanden hat. Umstritten ist, ob Joos van Cleve bei Jan Joest, der in Kalkar die Flügel des Hochaltars schuf, lernte oder in Brügge seine Ausbildung erhalten hat. Auch Einflüsse der Kölner Malerschule und der oberitalienischen Kunst sind in seinem Werk festzustellen. Joos van Cleve war einer der besten Porträtisten seiner Zeit und wurde von reichen Bürgern engagiert. Aber auch Franz I. von Frankreich und Kaiser Maximilian I. gehörten zu seinen Auftraggebern.
Der Stich hat das Selbstbildnis von Joos van Cleve um 1540 (das sich heute im Windsor Castle befindet) als Vorlage, zu dem ein Bildnis seiner Ehefrau als Gegenstück gehört. Es zeigt das Brustporträt des Künstlers im Mantel und mit Barett, die Hände im Redegestus erhoben. Als Zeichen seiner Zunft ist an einen Pfeiler im Hintergrund seine Palette aufgehängt.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 196, Abb. S. 196, Nr. H 11
Blattmaß 232 x 158 mm
Nummerierung: 42 (bez. o.r. )