Zeichner*in / Karikaturist*in (Ausführung): Walter Flinterhoff (1922 - 2013)
Serientitel: 12.8.1975
Beschreibender Titel: Abschied vom Herzog-Eck am Klever Bahnhof
Datierung: 1975 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: 2003-II-II (0064)
Eine Ratte mit um ihren Schwanz gebundenem Trauerflor und Tränen in den Augen, begleitet von einer in ihr Taschentuch weinenden Maus, trägt auf einem Samtkissen ein großes Eckhaus zu Grabe. Hintergrund war der geplante Abriss des „Herzog-Ecks“, einer morschen Holzbaracke in der Nähe des Klever Bahnhofs, in der sich mittlerweile Ratten und Mäuse tummelten.
„Herzog-Eck - weg!
Wer unsere Stadt als Gast betritt,
vom Bahnhof her, von Osten,
der kriegt den besten Eindruck mit,
der kommt auf seine Kosten:
Ein Schandmal von besonderer Art,
ein morsches Holzgebäude,
verrät die graue Gegenwart
der Ratten und der Mäuse.
Ein unverdienter Name ziert
noch heute die Baracke
als „Herzog-Eck“. Ganz ungeniert.
Jetzt hofft man, dass die Hacke
in Bälde diesen Schandfleck killt.
Ein Herzog würde sauer,
säh’ er das ungepflegte Bild.
Er fiel sogleich in Trauer.
Wohl Trauer auch befällt die Ratten,
sie tragen Flor und Kissen,
wenn sie ihr Mauseloch bestatten….
Sie werden es vermissen.“
(aus: Guido de Werd, Matthias Grass: Flint: Kle-Blätter zum Strauß gebunden, S. 10)
- Flint: Kle-Blätter, zum Strauß gebunden, Kleve: B. C. Koekkoek-Haus 2002, S. 10, Abb. S. 11, 05-04-38
Blattmaß 122 x 196 mm
Signatur: FLINT (bez. u.r.)