Zeichner*in / Karikaturist*in (Ausführung): Walter Flinterhoff (1922 - 2013)
Serientitel: 18.4.1980
Beschreibender Titel: Fußballspiel eines Klever „Musketiers“
Datierung: 1980 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: 2003-II-II (0138)
Mit dem freudigen Ausruf „Ab, in den Stillen Winkel!“ schießt ein „Musketier“ einen Fußball in die Ecke eines Fußballtores der Rhenania (Sportverein DJK Rhenania Kleve). Interessant ist in diesem Zusammenhang die Geschichte des Vereins: Schon wenige Jahre nach der Gründung der Deutschen Jugendkraft, die 1920 in Würzburg als „Verband für Leibesübungen in katholischen Vereinen” erfolgte, fanden sich auch in Kleve sportlich interessierte Leute, die eine DJK-Sportgemeinschaft für Kleve in seinen damaligen Stadtgrenzen gründeten und ihr den Namen „Lohengrin” gaben. Als 1934 der DJK-Verband von den nationalsozialistischen Machthabern zwangsaufgelöst wurde, führte der Verein seine sportlichen Tätigkeiten ohne die DJK-Bezeichnung unter dem Namen „VfL. Lohengrin Kleve” weiter und wurde mit diesem Namen am 9. Mai 1935 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Kleve unter der Nr. 80 eingetragen. Bereits am 20. März 1936 wurde der Name in „Sportvereiningung S.u.L.” geändert. Er trug seinen Spielbetrieb auf dem Sportplatz am Klever Schützenhaus aus. Nach dem 2. Weltkrieg entstanden erneut verschiedene DJK-Vereine, und auch in Kleve sollte ein solcher Verein nicht fehlen. Allerdings fanden sich aber erst im Jahr 1953 mehrere Interessenten zu einer Beratung zusammen, um die Neugründung eines DJK-Vereins zu beschließen. Der neue Name lautete: DJK Rhenania. Anfangs gab es viele Schwierigkeiten zu bewältigen, denn weder Sportplatz, Turnhalle noch andere Sportaustragungsmöglichkeiten waren vorhanden. Nach Verhandlungen mit dem SV Rindern erklärte sich dieser bereit, seine Platzanlage der DJK Rhenania zur Mitbenutzung zur Verfügung zu stellen. Zu Beginn des Jahres 1955 gelang es der Vereinsführung unter großer Eigenleistung der Mitglieder, den Sportplatz am Schützenhaus behelfsmäßig herzurichten. Da die Platzanlage in den folgenden Jahren jedoch wieder in einen schlechten Zustand geriet, wurde im Jahre 1959 eine Platzeinsaat vorgenommen. Wiederum konnte man nach Rindern ausweichen, wo der SV Rindern in dankenswerter Weise seine Platzanlage zur Verfügung stellte. Im Jahr 1963, anlässlich des zehnjährigen Vereinsbestehens, war der Platz vollständig hergerichtet und konnte am 30. Juni feierlich eingeweiht werden. Nachdem 1968 unter großer Eigenleistung der Mitglieder die Lichtanlage auf dem Sportplatz installiert worden war, konnte 1974 der Bau des 2. Rasenplatzes in Angriff genommen werden. Die feierliche Einweihung dieser neuen Platzanlage wurde im Juni 1976 begangen. Eine gute personelle Situation, vor allem aber das nicht mehr zeitgemäße Platzhaus führten zu der konkreten Planung einer neuen Sportstätte am „Stillen Winkel”. Das alte Platzhaus fiel einige Jahre später den Baggern zum Opfer und auf dem „alten Platz“ grasen heute die Pferde des Tiergartens. Mit Wehmut schloss man diese Sportstätte, hatte man hier doch so manche Schlacht geschlagen. Als Ersatz gab es aber eine moderne Platzanlage, auf der sich auch schon bald wieder der fußballerische Erfolg einstellte. Seit 2008 wird viel Energie in den komplett verschwundenen Jugendbereich der DJK investiert – mit Erfolg! Die Jugendarbeit stellt heute ein sehr wichtiges Standbein der nachhaltigen Vereinsarbeit der Rhenanen dar und genießt einen hohen Stellenwert im Verein. Die aktuelle Adresse des Vereins lautet: Stiller Winkel, Kleve.
(aus: https://www.djkkleve.de/vereinsgeschichte)
- Flint: Kle-Blätter, zum Strauß gebunden, Kleve: B. C. Koekkoek-Haus 2002
Blattmaß 105 x 135 mm
Beschriftung: RHENANIA (bez. M.l.)
Beschriftung: Ab, in den Stillen Winkel! (bez. o.M.)