Zeichner*in / Karikaturist*in (Ausführung): Walter Flinterhoff (1922 - 2013)
Serientitel: 27.5.1981
Beschreibender Titel: „Teuflisches“ Glück
Datierung: 1981 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Gattung: Graphik
Inventar Nr.: 2003-II-II (0170)
Vor dem Panorama des Rheinufers und der Emmericher Rheinbrücke hat der Teufel - ausgestattet mit Pferdefuß, Widderhörnern und Fledermausflügeln - auf einem mit „Emmerich“ beschrifteten Eimer Platz genommen (Emmericher Eimer = Stadtwappen der Stadt Emmerich am Rhein), um seine Notdurft zu verrichten, während von Ferne ein Ruf ertönt: „Den Düwel schitt ömmer op den grötsten Hoop!“ (der Teufel sch… immer auf den größten Haufen!)“. Hintergrund dieser Karikatur ist die Finanzzuweisung des Landes an Emmerich. Bei der Verteilung lief Emmerich Kleve und Goch den Rang ab.
Spruchweisheit
Seit altersher, so wird berichtet,
hat Urian nicht unbedacht,
die Höllennotdurft da verrichtet,
wo er sie immer hingemacht.
Und wenn nun unsere Nachbarstadt
ihm willig ihren Eimer reicht,
den sie seit je im Wappen hat,
dann fällt ihm die Verrichtung leicht.
Der Topf, sonst mehr Symbol als Bild
und mehr Heraldik, denn Gefäß,
war randvoll jedesmal gefüllt,
wohlschmeichelnd Urians Gesäß.
Der Satan kalbt mit goldnen Stücken.
Die Klever fühlen sich verrissen:
Sie sehn von fern nur seinen Rücken
und sind - von nah beseh’n - beschissen.
(aus: Walter Flinterhoff: Von Flint auf’s Korn genommen…, Umbach-Verlag, Kalkar, 1983)
- Walter Flinterhoff – Von Flint auf’s Korn genommen. 47 Stück „Hoch- und Niederwild“ aus den Jagdgründen des Kreises Kleve in Wort und Bild zur Strecke gebracht, Kalkar 1983, S. 34, Abb. S. 35
- Flint: Kle-Blätter, zum Strauß gebunden, Kleve: B. C. Koekkoek-Haus 2002
Blattmaß 105 x 136 mm
Beschriftung: EMMERICH (bez u.M.)
Beschriftung: Den Düwel schitt ömmer op den grötsten Hoop! (bez. o.r. )