
Zeichner*in (nach): Joseph Constantin Wilhelm Jellé (1803–unbekannt)
Kunsthandwerker*in (Ausführung): Böhmen, um 1850–1860
Drucker*in / Verleger*in (Mitarbeit): Arntz
Beschreibender Titel: Prunkpokal aus Bad Kleve, mit Ansicht der Stadt und des Schlosses von Cleve
Datierung: 1850 - 1860 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: 1977-03-04
Der außerordentlich große Prunkpokal mit eingeschliffener Stadtansicht von Kleve ist wahrscheinlich als Ehrengeschenk für einen prominenten Gast der Stadt geschaffen worden. Er ist in geschliffenem Bleiglas und ohne ornamentalen Dekor ausgeführt. Die Fußplatte ist im Facetten-Schliff als Rosette ausgestanzt, der Schaft mit einem Knauf gestaltet.
Auf der Vorderseite trägt der Pokal eine große Ansicht von Stiftskirche und Schloss vom Königsgarten aus gesehen, die nach Joseph Constantin Wilhelm Jellé geschliffen ist (die erstmals in einem von Friedrich Char verlegten Führer von Kleve 1843 erschienen ist). An der gegenüber liegenden Position des Pokals befindet sich ein konvexer Lupenschliff mit einer Verkleinerung der Stadtansicht. Diese elf runden Einschliffe auf der Rückseite sind eine Besonderheit des Pokals, von denen der mittlere der größte ist. Sie wirken wie eine Linse, durch die das Stadtpanorama auf der gegenüberliegenden Seite wiedergegeben wird.
Die Ansicht ist nach einer Lithographie von Joseph C.W. Jellé und wurde lithographiert von Lith. Anst. Arntz & Co in Düsseldorf, die im Buch von Dr. J. J. Penninck, „De Stad Kleef als zomerverblijf en badplaats vooral den Nederlander aanbevolen“ (Nimwegen bei J. F. Thieme, 1849) erschienen.
- Kat. d. Ausst. „An den Wassern zu Cleve. Studien und Beiträge zur Garten- und Badegeschichte Kleves“, bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki u. Guido de Werd, hrsg. v. d. Freunden des Städtischen Museums Haus Koekkoek e.V. aus Anlass der Ausstellung „Klevische Gartenlust“ im Städtischen Museum Haus Koekkoek (4. September – 6. November 1994), Kleve 1994, S. 209, Nr. D 11
Durchmesser 13,5 cm