
Stecher*in (Ausführung): Jean Baptist Devisse
Maler*in (nach): Francesco Casanova (1727–1802)
Beschreibender Titel: Der Tod des Offiziers Louis d’ Assas im Gefecht bei Kloster Kamp
Historischer Titel: La Mort Du Chevalier D’Assas Aklostercamp en 1760
Datierung: 1758 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: SAK 0973
Der Heldentod des französischen Offiziers Louis d’ Assas inspirierte viele Maler und Dichter und ist in zahlreichen Stichen überliefert (in der Sammlung Angerhausen sieben verschiedene Blätter). Die malerischste Darstellung ist wohl die des 1757-1783 in Paris ansässigen Schlachten- und Porträtmalers Francesco Casanova, dem Bruder des bekannten Abenteurers.
Vor der Kulisse der vorn Mondlicht beschienenen Waldlichtung ist der Augenblick der Ermordung des französischen Offiziers durch die Gewehrschüsse der ihn umringenden preußischen Soldaten dargestellt. Links treten einige der Männer bereits die Flucht an.
Die Franzosen unter Marschall de Castries hatten am 14. Oktober Rheinberg genommen, während der Erbprinz Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig für die Preußen Wesel belagerte. In der Nacht zum 16. Oktober 1760 kam es bei Kloster Kamp zu einem blutigen Scharmützel zwischen einem preußischen Kommando und dem Anführer einer französischen Späherpatrouille, Offizier Louis d’ Assas. Die Preußen planten, die sich hartnäckig im Schutze der Fossa Eugenia zwischen Kloster Kamp und Rheinberg haltenden Franzosen in einen nächtlichen Hinterhalt zu locken. Aufgeschreckt durch Lärm brach d’ Assas, der mit seiner Nachtwache im Stadtgebiet von Kamp-Lintfort lag, zu einem Erkundungszug nach Kloster Kamp auf. Von seinem Trupp abgetrennt, sah er sich von Preußen umringt, die ihm mit dem Tod drohten, falls er einen Warnschrei von sich geben würde. Dennoch rief der Offizier seine Truppe mit dem Ausruf „Zu mir Auvergne, das sind die Feinde“ und musste sterben. Er vereitelte jedoch damit den preußischen Überraschungsangriff. Zwei Tage später waren die Preußen gezwungen, sich auf die andere Rheinseite zurückzuziehen.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 171 f., Abb. S. 172, Nr. F 19