


Autor*in (Ausführung): Johann Heinrich Schütte (1694–1774)
Zeichner*in (nach): Jan de Beijer (1703–1780)
Stecher*in (Mitarbeit): Simon Fokke (1712–1784)
Beschreibender Titel: Vergnügungen bei den Wassern zu Kleve / Klevische Wasserlust
Historischer Titel: Kleefsche Waterlust, ofte Beschryving van de lieflyke Vermaekelykheden aen de Wateren te Kleef
Datierung: 1752 (Herstellung)
Museum: Museum Kurhaus Kleve
Typ: Kunstwerk
Inventar Nr.: SAB 0065
Der Klever „Medicinae Doctor und Land Physikus“ Johann Heinrich Schütte gab 1748 diese Beschreibung der Stadt Kleve und ihrer Umgebung heraus. Nach der Auffindung der Heilquelle im Amphitheater 1741 durch Johannes Blanckenhorn, der darüber im gleichen Jahr in Heidelberg promovierte („Vorläuffige historische Nachricht und Entdeckung“; siehe SAB 0192), wurde der Arzt Schütte in demselben Jahr von der preußischen Kriegs- und Domänenkammer mit einer Beschreibung des Wassers beauftragt.
Johann Heinrich Schütte, zuvor königlicher Brunnenarzt in der Stadt Schwelm, deren Brunnen er wieder zu Berühmtheit verhalf, stellte sich als der Entdecker vor. Die Quelle machte er einer breiten Öffentlichkeit in verschiedenen Publikationen bekannt. Er verfasste auch eine Beschreibung des Herzogtums Cleve (von 1770, Handschrift, siehe Stadtarchiv Kleve).
Als Brunnenarzt kümmerte er sich um die Nutzbarmachung des Heilwassers. Auf sein Betreiben bei der zunächst zögernden preußischen Verwaltung hin entstand bis zum Sommer 1754 das erste Brunnenhaus in Kleve, für dessen Finanzierung Schütte eine Brunnenlotterie gründete. Schütte griff mit dem Titel seiner Schrift die Werke des Karl Ludwig von Poellnitz (1692–1775) auf, der die „Amusemens des Eaux de Spa“ (Amsterdam, 1734) und die „Amusemens des Eaux d’Aix-la-Chapelle“ (Amsterdam, 1736) herausgab. Die „Amusemens des Eaux de Cleve“ sind als Reisebeschreibung einer achtköpfigen Gesellschaft, die aus Amsterdam in die Badestadt kommt, verfasst. Schüttes Text erschien im Jahre 1752 in niederländischer Sprache (b) mit folgenden Kupferstichen von Jan de Beijer illustriert: Kleve, Wasserburg Rindern, Schenkenschanz, Griethausen, Bedburg und Elten.
Die Illustrationen wurden in dem Werk „Kleef en deszelfs oudheden, diergaarden, bronnen en landsdouwen …“ (Amsterdam, 1794) wiederaufgelegt. Eine dieser Abbildungen zeigt die 1654 als Landhaus erbaute Wasserburg im Tiergarten, die der Große Kurfürst 1666 kaufte und von Johann Moritz erweitern ließ. Auf einer anderen Abbildung sind die Klosterkirche und -gebäude von Bedburg, eine der ältesten Prämonstratensergründungen im Rheinland, zu sehen. 1124 beauftragte Graf Adolf II. von Kleve Norbert von Xanten, der 1121 in Prémontre (Frankreich) den Prämonstratenserorden gegründet hatte, mit der Errichtung des Klosters Bedburg. Hier war bis 1804 die Grablege des Grafen Adolf II. und seiner Frau, Ida von Brabant. Das Kloster wurde 1272 in einen Frauenkonvent umgewandelt, der 1604 nach Kleve (Konvent auf dem Berg Sion) übersiedelte. Die Anlagen in Bedburg verfielen.
- Kat. d. Ausst. „Der Niederrhein. Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen“, Städtisches Museum Haus Koekkoek (4. April – 30. Mai 1993), bearb. v. Ursula Geißelbrecht-Capecki, hrsg. v. Städtischen Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 249 ff., Abb. S. 250, Nr. I 22
die Götter in der klassischen Mythologie
Lebensmittel; Stilleben mit Lebensmitteln
Buch (geschlossen)
Angerhausen, Robert
Ausstellung Der Niederrhein, Zeichnungen, Druckgraphik und Bücher aus der Sammlung Robert Angerhausen (1993 : Kleve, Kreis Kleve)